Kleine Zeitung Kaernten

Zur Person

- Stefan Kraft,

Ja, doch. Wenn es so läuft, muss von April weg alles perfekt gepasst haben. Es gab damals einen ersten Schock der Trainer, als ich ihnen von der siebenwöch­igen Reise erzählt habe. Ich habe es verstanden, als man mir gesagt hat: „Hey, was ist los mit dir?“Nach ein paar Tagen hatten sie es aber verdaut.

Wohin heuer? geht’s

Woche aufs Neue die Bestätigun­g bekommen: Wenn alles passt, kann immer der Einser aufscheine­n. Man hofft, dass dieser Flow anhält. Ich habe die Spur heuer nie verloren.

Die Saison hat alles gespielt: Gesamtwelt­cupsieger, SkiflugWel­tmeister, bisher 13 Saisonerfo­lge, aber auch das Aus nach Sprung eins. Was war der emotionals­te, welcher der bitterste Moment?

geboren am 13. Mai 1993, lebt in Oberalm.

Größte Erfolge: 16 Tage lang auf die Seychellen.

Was mich für die

Zukunft aber noch total reizt, ist Japan. Und irgendwann geht es garantiert mit dem Wohnmobil durch Amerika.

Apropos planen. Solch eine Erfolgssai­son zu planen ist unmöglich. Ab wann war Ihnen klar, dass es „Ihre Saison“werden könnte?

Von Anfang an. Das Material war optimal und ich habe jede

Der Sieg am Kulm war ein Lebenstrau­m. Skifliegen ist wie die Champions League. Das vor heimischer Kulisse, Familie und Freunden erleben zu dürfen, war unglaublic­h, da habe ich einige Tränen vergossen. Bitter war Lahti, als mich auf einer meiner Lieblingss­chanzen eine Böe erwischt hat und ich fast gestürzt wäre. Natürlich kann ich dann auch brennheiß und stinksauer werden, aber ich schaffe es, solche Phasen rasch abzulegen. Nur Dinge in sich hineinfres­sen ist keine gute Idee.

Wie essenziell ist Demut?

Ich bin nie derjenige, der sagt: Ich gewinne hier! Manchmal habe ich sogar ein ganz ungutes Gefühl und dann mache ich mir sehr viele Gedanken. Wenn ich eines gelernt habe, dann, dass es im Skispringe­n schnell in die andere Richtung gehen kann. Deshalb immer schön am Boden bleiben und nicht verkopfen.

Sie rücken mit ihren 43 Weltcupsie­gen Matti Nykänen (46) näher, auch Gregor Schlierenz­auer (53) ist in Sichtweite.

Ich bin noch nicht fertig. Es gibt nichts, was mir mehr gibt als Skispringe­n. Auch wenn meine Frau meint, dass ich oft zu abwesend bin, da nur ich nur Skispringe­n im Kopf habe. Aber 13 Siege sind fast kitschig. Es kann fünf Jahre dauern, vielleicht nur eines oder es kann nie passieren, dass ich ihn einhole. Es ist mir aber nicht wichtig. Wenn ich 50 haben sollte, können wir wieder darüber reden (lacht).

OlympiaTea­m-Gold 2022; dreifacher Weltmeiste­r; SkiflugWel­tmeister 2024; 43 Siege im Weltcup; Vierschanz­entournee-Sieger 2014/15.

Planica steht vor der Tür. Ein Wochenende zum Genießen?

Es war mein Wunsch, dass die Titelentsc­heidung vor Planica gefallen ist. Es war ein harter Kampf, jetzt heißt es genießen.

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