Rendi-Wagner warnt vor neuen Pandemien
Nach zehn Monaten meldete sich Ex-SPÖ-Chefin Rendi-Wagner erstmals wieder öffentlich zu Wort.
n einer Bäckerei bereitet Sila mit geübten Handgriffen Kaffee zu. Die junge Frau ist oft alleine im Geschäft: „Als Frau hat man es hier schwer.“Sie berichtet von sexuellen Übergriffen – seien es unangebrachte Sprüche oder Handgreiflichkeiten. Die Polizei sei da wenig Hilfe: „Es bringt aber nichts, wenn sie nur uniformiert kommt. Dann sind die Männer schneller weg, als man schauen kann.“Sila weiß, dass die Männer, die am Nachmittag herumlungern, harmlos sind. Gefährlich wird es in der Nacht, dann sind Drogen und Waffen im Spiel.
Verlässt man die Bäckerei, sieht man den Schriftzug „Tichy“. Die Schlange ist immer noch da, es haben sich Schulkinder unter die Wartenden gemischt. Eine ganz normale Szene in einer Großstadt. Nur eben, dass dieses Bild immer wieder zerrissen wird.
IZehn Monate nach dem Abgang als SPÖ-Chefin hatte Pamela Rendi-Wagner gestern ihren ersten öffentlichen Auftritt. Die künftige Chefin der EU-Gesundheitsagentur musste sich im EUParlament in Brüssel einem Hearing stellen, dieses hat konsultativen Charakter.
In akzentfreiem Englisch – für österreichische Politiker ungewöhnlich – skizzierte sie ihre Pläne für ihre Tätigkeit. Rendi-Wagner fühlte sich in ihrer neuen Rolle sichtlich wohl, hat sie doch in der Vergangenheit als Epidemiologin geforscht. Im Juni übersiedelt sie nach Schweden.
Rendi-Wagner machte deutlich, dass Corona nicht die
Rendi-Wagner in Brüssel beim Hearing im EU-Parlament
letzte Pandemie war: „Wir werden mit weiteren Pandemien konfrontiert werden.“Der Klimawandel dürfte sich als „Treiber“entpuppen. Eine Schlüsselrolle im Kampf gegen Pandemien spielt die Impfung. Das fehlende Vertrauen in die Medizin gründe sich auf „Fehlinformationen und Fake-News in den sozialen Medien“.
M. Jungwirth
meint, dass der EU-Ägypten-Deal kein Ersatz für eine autonome Migrationspolitik sei.