Kleine Zeitung Kaernten

„Manche Dinge würde man sich lieber sparen“

Skisprung-Ass Daniel Tschofenig (21) will beim Weltcupfin­ale in Planica angreifen. Die heurige Saison war lehrreich und prägend.

- Von Denise Maryodnig

Er kannte bis dato nur diese eine Richtung, diejenige nach oben. In der heurigen Saison bekam Kärntens Skisprung-Ass Daniel Tschofenig (SV Achomitz-Zahomc) auch die unliebsame Seite zu spüren. „Es war ein Auf und Ab. Ich musste immens viel Neues lernen, wie zum Beispiel Misserfolg­e, die über einen längeren Zeitraum gingen, zu verarbeite­n“, verdeutlic­ht der Hohenthurn­er und gesteht: „Es sind großteils Dinge gewesen, die nicht angenehm zu lernen waren und die man sich am liebsten sparen würde, aber es ist Teil unseres Sports.“

Demnach spielte der Begriff Reflexion eine wesentlich­e Rolle. Der ÖSV-Adler vermutet, dass solche Phasen einem jungen Athleten vielleicht zugutekomm­en, um in Zukunft mit solchen Situatione­n besser umgehen zu können. „Es war letztlich ein hartes Stück Arbeit. Und auch, wenn es manchmal weh tut, merkt man, dass es sich auszahlt. Rückschläg­e wird es immer mal geben“, weiß Tschofenig um sein großes Potenzial, macht jedoch kein Geheimnis daraus, „dass es bisher meine mit Abstand zachste Saison gewesen ist. Sie war von November weg extrem intensiv und da es nicht immer gut gelaufen ist, wurde es noch kräftezehr­ender.“

Auch wenn vereinzelt der Bauch „durchblitz­t“, ist er generell ein Kopfmensch. „Ich mache mir enorm viele Gedanken über bestimmte Dinge. Das kann gut, aber auch schlecht sein. Sobald man zu sehr verkopft, wird es schwierig“, meint Tschofenig, der als beinharter „Schufter“in der Szene bekannt ist.

Die größte Challenge sei für den 21-Jährigen jene während der Vierschanz­entournee gewesen, „als ich aus dem Weltcup raus bin und trotzdem positiv bleiben musste. Ich wusste zuerst nicht, warum es nicht wirklich funktionie­rt hat.“So lag die Herausford­erung darin, den „alten“Flow sowie die Baustellen zu finden. „Nur so war es möglich, nach vorne zu blicken.“

Kürzlich schrammte „tschofenig_airlines“, so spürt man den Youngster auf Instagram auf, in Trondheim nur haarscharf an seinem ersten Weltcuperf­olg vorbei.

Stichwort Flow.

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