Kleine Zeitung Kaernten

Ärzteprote­ste und konkrete Streik-Drohung

1100 Spitalsärz­te fühlen sich mit Maßnahmenp­aket über Tisch gezogen. Ordination­en könnten nächste Woche geschlosse­n bleiben.

- Von Thomas Martinz Die Stimmung

nter den rund 1200 Kärntner Ärzten der Kabeg und der Ordensspit­äler brodelt es, Erinnerung­en an den Kärntner Ärztestrei­k im Jahr 2015 werden wach. Anlass ist ein Maßnahmenp­aket, ausverhand­elt zwischen Land Kärnten, Gewerkscha­ft und Kabeg-Betriebsra­t, das Spitalsärz­teSprecher­in Petra Preiss als „Mogelpacku­ng“und als „inakzeptab­el“bezeichnet.

Wie berichtet, ist noch heuer eine Gehaltserh­öhung für Oberärzte vorgesehen. „Betroffen davon sind laut Kabeg ungefähr 80 Ärztinnen“, so Preiss. Für die restlichen 1100 Spitalsärz­te gebe es keine Gehaltserh­öhung. Damit

Useien vom ursprüngli­chen Maßnahmenk­atalog aus 2023 viele Punkte offen, der Rest sei von den Verhandler­n „schubladis­iert“worden. Der Betriebsra­t wird als „Ja-Sager“und die Gewerkscha­ft Öffentlich­er Dienst als „abnickende GÖD“bezeichnet.

bei einer ersten Protestver­sammlung Dienstagab­end in der Ärztekamme­r Klagenfurt sei „aufgeheizt“gewesen, berichtet ein Arzt. „Über 200 sind gekommen und waren sich einig, dass die Maßnahmen der Landesregi­erung nicht annähernd der Abwanderun­g vorbeugen und den fehlenden Zuzug forcieren“, erklärt Ärztekamme­rpräsident Markus Opriessnig.

„Ich appelliere ans Land, dass konstrukti­ve Gespräche geführt werden.“Heute werde man in einer Pressekonf­erenz „erste angedachte und geplante Maßnahmen und weitere Schritte kommunizie­ren. Wir werden Druck erzeugen“, so Opriessnig.

„Anders als von Frau Preiss behauptet, handelt es sich bei den Maßnahmen nicht um ein Gesamtpake­t, sondern um kurzfristi­ge Maßnahmen, die ab Sommer 2024 gelten sollten. Es wurde festgehalt­en, dass die Gespräche für mittel- und langfristi­ge Maßnahmen – mit dem Umsetzungs­ziel ab 2025 – nahtlos weiterlauf­en“, sagt Gesundheit­sreferenti­n Beate Prettner (SPÖ). Kabeg-Zentralbet­riebsrat Ronald Rabitsch und Mario Rettl vom GÖD betonen: „In mehreren Telefonate­n und

wie man zu einem Pflegebett kommt. „Schon nach kürzester Zeit haben sich Klienten oder Angehörige bei mir gemeldet. Immer öfter vermitteln auch Hausärzte Kontakte.“

Weil das Bundesmode­ll mit Jahresende ausläuft, will das Land jetzt laut Sozialrefe­rentin Beate Prettner (SPÖ) für einen lückenlose­n Übergang bzw. eine Übernahme der Nurses in die Pflegenahv­ersorger-Struktur sorgen. Sechs der elf Nurses-Gemeinden seien im Boot und zum Mitzahlen bereit. Für die betreuten Personen in diesen Gemeinden ändert sich damit nichts. An die übrigen fünf Nurses-Gemeinden appelliert Prettner, sich beim Land zu melden, damit ein lückenlose­r Übergang erfolgen kann. Ziel sei es, die Pflegenahv­ersorgung flächendec­kend in allen Kärntner Gemeinden anbieten zu können. Im Bundesverg­leich liege Kärnten „haushoch an der Spitze“, so Prettner. ÖVP-Nationalra­tsmandatar Peter Weidinger verweist darauf, dass es via aufgestock­ten Pflegefond­s des Bundes über 2024 hinaus Geld für Community Nurses gebe.

Wie wichtig Pflegenahv­ersorgung ist und bleibt, belegen Zahlen: 2019 lebten 61.300 Personen, die älter als 75 Jahre waren, in Kärnten. Bis zum Jahr 2030 steigt diese Zahl um 18 Prozent.

 ?? ??
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria