Ärzteproteste und konkrete Streik-Drohung
1100 Spitalsärzte fühlen sich mit Maßnahmenpaket über Tisch gezogen. Ordinationen könnten nächste Woche geschlossen bleiben.
nter den rund 1200 Kärntner Ärzten der Kabeg und der Ordensspitäler brodelt es, Erinnerungen an den Kärntner Ärztestreik im Jahr 2015 werden wach. Anlass ist ein Maßnahmenpaket, ausverhandelt zwischen Land Kärnten, Gewerkschaft und Kabeg-Betriebsrat, das SpitalsärzteSprecherin Petra Preiss als „Mogelpackung“und als „inakzeptabel“bezeichnet.
Wie berichtet, ist noch heuer eine Gehaltserhöhung für Oberärzte vorgesehen. „Betroffen davon sind laut Kabeg ungefähr 80 Ärztinnen“, so Preiss. Für die restlichen 1100 Spitalsärzte gebe es keine Gehaltserhöhung. Damit
Useien vom ursprünglichen Maßnahmenkatalog aus 2023 viele Punkte offen, der Rest sei von den Verhandlern „schubladisiert“worden. Der Betriebsrat wird als „Ja-Sager“und die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst als „abnickende GÖD“bezeichnet.
bei einer ersten Protestversammlung Dienstagabend in der Ärztekammer Klagenfurt sei „aufgeheizt“gewesen, berichtet ein Arzt. „Über 200 sind gekommen und waren sich einig, dass die Maßnahmen der Landesregierung nicht annähernd der Abwanderung vorbeugen und den fehlenden Zuzug forcieren“, erklärt Ärztekammerpräsident Markus Opriessnig.
„Ich appelliere ans Land, dass konstruktive Gespräche geführt werden.“Heute werde man in einer Pressekonferenz „erste angedachte und geplante Maßnahmen und weitere Schritte kommunizieren. Wir werden Druck erzeugen“, so Opriessnig.
„Anders als von Frau Preiss behauptet, handelt es sich bei den Maßnahmen nicht um ein Gesamtpaket, sondern um kurzfristige Maßnahmen, die ab Sommer 2024 gelten sollten. Es wurde festgehalten, dass die Gespräche für mittel- und langfristige Maßnahmen – mit dem Umsetzungsziel ab 2025 – nahtlos weiterlaufen“, sagt Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Kabeg-Zentralbetriebsrat Ronald Rabitsch und Mario Rettl vom GÖD betonen: „In mehreren Telefonaten und
wie man zu einem Pflegebett kommt. „Schon nach kürzester Zeit haben sich Klienten oder Angehörige bei mir gemeldet. Immer öfter vermitteln auch Hausärzte Kontakte.“
Weil das Bundesmodell mit Jahresende ausläuft, will das Land jetzt laut Sozialreferentin Beate Prettner (SPÖ) für einen lückenlosen Übergang bzw. eine Übernahme der Nurses in die Pflegenahversorger-Struktur sorgen. Sechs der elf Nurses-Gemeinden seien im Boot und zum Mitzahlen bereit. Für die betreuten Personen in diesen Gemeinden ändert sich damit nichts. An die übrigen fünf Nurses-Gemeinden appelliert Prettner, sich beim Land zu melden, damit ein lückenloser Übergang erfolgen kann. Ziel sei es, die Pflegenahversorgung flächendeckend in allen Kärntner Gemeinden anbieten zu können. Im Bundesvergleich liege Kärnten „haushoch an der Spitze“, so Prettner. ÖVP-Nationalratsmandatar Peter Weidinger verweist darauf, dass es via aufgestockten Pflegefonds des Bundes über 2024 hinaus Geld für Community Nurses gebe.
Wie wichtig Pflegenahversorgung ist und bleibt, belegen Zahlen: 2019 lebten 61.300 Personen, die älter als 75 Jahre waren, in Kärnten. Bis zum Jahr 2030 steigt diese Zahl um 18 Prozent.