Mit Wissen erzielt man die höhere Hebelwirkung
Der KWF führt Wissenschaft und Wirtschaft näher aneinander. Intensiver Wissenstransfer soll den Erfolg des Standorts Kärntens sicherstellen.
Wissenstranfer hilft Unternehmen, sich weiter zu entwickeln, stabiler und resilenter zu sein.
KWF-Vorständin
as alte Bild vom Elfenbeinturm ist schon lange passé. Fachhochschulen, Universitäten und Pädagogische Hochschulen stellen ihre Forschungsergebnisse nicht nur der Allgemeinheit zu Verfügung, sie entwickeln ihre Fragestellungen auch immer näher an den Bedürfnissen der Gesellschaft - und der Wirtschaft. Dass Wissen aus der Forschung und aus dem Bildungsbereich vermehrt an die Firmen weitergereicht wird, ist auch im Interesse des Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds. Die Institution sieht sich in der Funktion des Brückenbauers zwischen den beiden Welten.
D„Wissenstranfer hilft Unternehmen sich weiterzuentwickeln, stabiler und resilenter zu sein. Durch den Zuwachs an Wissen sind Unternehmen innovativer, was zu besseren Zukunftund Wettbewerbsperspektiven für die Unternehmen führt“, sagt KWF-Vorständin Sandra Venus. Es habe sich beim KWF die Überzeugung durchgesetzt, dass es neben der monetären Förderung – Zuschüsse und Finanzierungen – auch einer anderen Form der Unterstützung bedürfe, um den zukünftigen Wohlstand Kärntens zu sichern. „Der gemeinsame Nenner unserer nichtmonetären Produkte ist der Wissenstranfer. Zudem hat unserer Erfahrung nach der Wissenstranfer einen viel höhere Hebelwirkung als Geldbeträge. Wir als KWF wollen zum Wissenstransfer mit unterschiedlichen Formaten und Projekten beitragen, damit eine bunte Vielschichtigkeit entsteht“, sagt Venus.
hat der KWF im Jahr 2022 an Förderungen ausbezahlt. Ein Teil davon floss auch in den Ausbau des Wissenstransfers: Der KWF investiert in die Weiterentwicklung der Kooperationen mit der Steiermark im gemeinsamen Mikroelektronik-Cluster Silicon Alps, dem Green Tech Valley Cluster, dem Joanneum Research oder dem Forschungszentrum SAL Silicon Austria Labs. Bei letzterem ist auch Oberösterreich dabei, ebenso arbeitet es mit dem KWF im Rahmen des Kunststoffclusters zusammen - Ergebnis davon sind Ausbildungskonzepte für die Kärntner Kunststoffund Recyclingbranche.
Im Dienst des Wissenstransfers gehen die Bemühungen des KWF aber auch über die Grenzen Österreichs hinaus. Mit Hilfe von „Interreg-Programmen“im Rahmen der Europäischen Territorialen Zusammenarbeit soll die Kooperation von benachbarten Staaten und Regionen gefördert werden. Damit
soll es Wissen auch erlaubt werden, grenzüberschreitend zu wirken. Aufgrund der geografischen Lage liegt es da auf der Hand, dass Kärnten mit den Nachbarn Italien und Slownien kooperiert. Die Projekte, die dabei gefördert werden, sind vielfältig und spannen einen thematischen Bogen von Holz über lebenslanges Gründen bis hin zur Kreislaufwirtschaft.
Nachhaltiges Wirtschaften ist nicht zuletzt Thema bei „FIRST. green“, ein Format, das der KWF für den Wissenstransfer zur Klimaneutralität und der damit verbundenen Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit ins Leben
gerufen hat. Workshops mit Expertinnen und Experten vermitteln dabei den teilnehmenden Unternehmen Fachwissen hinsichtlich der auf sie zukommende Regularien wie etwa der Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Auch hier gilt es einiges an Wissen an die Unternehmen weiterzuvermitteln - aus der Sicht des KWF ist das aber alles andere als eine Einbahnstraße: „Für erfolgreichen Wissenstransfer benötigen wir Menschen, die offen für Kooperationen sind und gemeinsam voneinander lernen wollen“, beschreibt Venus die Gegenseitigkeit des Austausches (siehe dazu Artikel rechts).