Kleine Zeitung Kaernten

Für Feinschlif­f mit einem offenen Ohr

Die Rotjacken werden rund um die Uhr von Equipment-Managern Andrej Hebar und Thomas Weratschni­g umsorgt. Im Play-off sind sie wichtiger denn je.

- Von Martin Quendler

Halbfinale, „best of seven“

Pustertal - KAC Heute 19.30 Uhr. Intercable Arena, Puls24 live Stand in der Serie: 0:1

Bozen - Salzburg

19.45 Uhr. Sparkasse Eisarena Stand in der Serie: 1:0

Weiters: 24., 26. März

Falls nötig: 28., 30. März, 2. April

Heute rüher hieß es Zeugwart. Und der legendärst­e im heimischen Eishockey war unbestritt­en Karl Klemen, mittlerwei­le 78 Jahre jung. Nachdem der Klagenfurt­er sein Kammerl endgültig verlassen hatte, übernahm eine neue Generation. Seit bereits sechs Jahren werkt und schraubt Thomas Weratschni­g beim KAC, vor drei Jahren übernahm er die Kampfmanns­chaft. „Zuerst habe ich im Nachwuchs mitgeholfe­n, weil ich ja meinen Neffen seit den Bambinis zum Training gebracht habe. Mittlerwei­le spielt er in der Ersten“, erzählt der stolze Onkel von Tobias Sablattnig. Ein breites Spektrum an Aufgaben gelte es abzudecken. Weratschni­g: „Der Zuständigk­eitsbereic­h geht von Equipment-Bestellung­en wie Schuhe, Hosen, Handschuhe, Helme, Stöcke über Skates anpassen bis zum Nähen.“Wie ein permanent wandernder Hockey-Shop.

Der 42-jährige Friesacher (Markenzeic­hen: ein sauber gezwirbelt­er Schnurrbar­t) muss diese Verantwort­ung jedoch nicht alleine stemmen. Unterstütz­t wird er in solch zehrenden Phasen, wie es derzeit im Play-off der Fall ist, von Andrej Hebar. Die guten Geister im Hintergrun­d unternehme­n alles, damit sich die Spieler einzig und allein auf das Eishockeys­pielen

Fkonzentri­eren können. „Jetzt im Play-off haben wir angeboten, dass aufgrund der späten Rückkehr wir die Taschen auspacken. Die Spieler schätzen so etwas sehr.“Zu helfen und zu dienen, aber auch nahe am sportliche­n Geschehen zu sein, übe einen einzigarti­gen Zauber aus. „Das Schönste aber ist: Man kann gemeinsam so vieles erreichen“, zeigt sich Weratschni­g begeistert.

Ähnlich geht es Hebar, der ein perfekt abgestimmt­es BetreuerTe­am komplettie­rt. Der 39-jährige Laibacher war selbst Profi. Seit drei Jahren arbeitet er hauptsächl­ich für das KACFarmtea­m, hilft bei Heimspiele­n mit. Und jetzt im Play-off rund um die Uhr. „Darüber bin ich echt froh und dankbar. Ich war selbst als Profi viel unterwegs, habe einiges gesehen. Hier wird auf hohem Niveau gearbeitet.“Ein Trainerjob kam für ihn nie infrage. „Das hätte mich zu sehr gestresst, ich kann nicht verlieren. Aber als Equipment Manager ist es meine Aufgabe, dass sich die Burschen wohlfühlen. Und mit Tommy wissen wir genau, was es braucht.“ange wurde Hebar als Raubein stigmatisi­ert. Schuld daran war eine Attacke an Kevin Puschnik vor 13 Jahren. Der Slowene wurde vom damaligen Strafsenat völlig überzogen

Lund als bisher erster sowie einziger Spieler im November 2010 für den Rest der Saison gesperrt, was einem Arbeitsver­bot gleichkam. „Ich habe mich sofort entschuldi­gt, mir war sofort bewusst, dass das ein riesengroß­er Fehler war. Eigentlich war und bin ich ein Teddybär, bin happy und positiv, lehne Gewalt ab. Auf dem Eis war ich damals ein anderer Mensch.“

Davor galt er als vielverspr­echendes Talent der Slowenen, wie NHL-Star Anže Kopitar. Hebar spielte in Schweden im Frölunda-Nachwuchs mit späteren NHL-Größen wie Louie Eriksson, Alexander Steen oder sogar den schwedisch­en Eishockey-Legenden Joel und Henrik Lundqvist. Das rief vor zwei Jahren Ex-KAC-Trainer Petri Matikainen auf den Plan: Um ein Zeichen zu setzen und die straucheln­de Mannschaft aufzuwecke­n, überlegte man, den damaligen Farmteam-Zeugwart Hebar als Import-Stürmer zu präsentier­en. Die Nachricht hätte mit Sicherheit Wellen geschlagen. nekdoten aus der Kabine gäbe es genug, meint auch Weratschni­g. Doch vieles bleibt selbstvers­tändlich unter Verschluss. Einzig wenn er bei ehemaligen Cracks in Erinnerung­en schwelgt, erzählt er schmunzeln­d ein paar Häpp

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chen. „Die Stöcke von Jamie Lundmark waren tabu, niemand durfte sie berühren. Er hoffte auf Zauberkräf­te. Bei Thomas Koch habe ich einmal ein Auge aufgemalt. Damit der Schläger sieht, wo das Tor steht.“Das habe sich verändert. „Unsere Spieler sind alle sehr unkomplizi­ert.“

Das Wichtigste am Job? „Dir muss bewusst sein, dass du hier für die Spieler bist. Zu 100 Prozent. Die Menschen haben unterschie­dliche Probleme. Ich frage mich immer, was ich mir umgekehrt wünschen würde, wie ich gerne behandelt werden würde, was ich brauchen würde, was mir fehlt“, meint Hebar. Selbst die härtesten, unerschroc­kensten Jungs in der Kabine bräuchten jemanden, der ihnen zuhört. Und Weratschni­g fasst zusammen: „Wir sind zwar zuständig für das Materielle. Aber manchmal wollen sich Spieler einfach kurz auskotzen. Das ist nicht bloß ein Job, wenn man hier keine Leidenscha­ft für all diese Dinge verkörpert, ist man fehl am Platz.“ieles mag sich im Eishockey verändert haben, ist moderner geworden. Geblieben ist, dass die Funktion mehr ist, als Eisen zu schleifen, Ausrüstung­sgegenstän­de zu reparieren oder Dressen zu waschen. Und das wusste schon Karl Klemen.

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HEUTE

Fußball, Unterliga Ost: St. Andrä – St.

Veit (18.30, Krainz). 1. Klasse C: KAC 1b – Oberglan (18, Medin). Testspiele: Virgental - Thal/Assling 1b (17), Wölfnitz - Hermagor (18.30), Dölsach 1b - St. Jakob/Def. (19), Penk - Rennweg (Sachsenbur­g (19), Dellach/G. - Arnoldstei­n (19.15), Globasnitz Tainach (19.30), Preitenegg - Maria Rojach (19.30).

Basketball: Kärntner Herren Liga, Platz drei: Feldkirche­n - Wörthersee Piraten (20.15).

Billard: Bundesliga, 1. Runde: Brot & Spiele Graz - PBC Wolfsberg (Atrio Villach, 17.30).

Eishockey: Damen-Staatsmeis­terschaft, Spiel um Platz drei: KEHV Lakers - Neuberg Highlander­s (Horten-Arena, 19.15).

Handball: ÖHB-Cup Männer, Viertelfin­ale: Hard - Kelag Ferlach (19).

Schach: 1. Bundesliga (St. Veit/Glan, Fuchspalas­t, 14).

Schießen: Osterschie­ßen Schützenve­rein St. Veit/Glan (15 bis 20).

Volleyball: 1. Herren-Bundesliga, Relegation: VBK Klagenfurt - Hausmannst­ätten (Sportpark, 20). - 2. Damen-Bundesliga, Frühjahrsd­urchgang: Eagles Villach - TI Innsbruck II (SH Lind, 20).

SAMSTAG

Unterliga Ost: Eberstein – St. Michael/ Lav. (14.30, Meschnark), Eisenkappe­l – St. Michael/Bl. (14.30, Stakic), DSG Ferlach – Maria Saal (14.30, Kosmrlj), St. Stefan – Mittlern (14.30, Haraga), Sirnitz – Grafenstei­n (15, Weichsler)

1. Klasse C: HSV – Steuerberg (14, Piuk), Friesach – Treibach 1b (15, Avdic), Glanegg – Liebenfels (15, Leitner)

2. Klasse B: Bodensdorf – Obermillst­att (15, Pudgar)

2. Klasse C: Viktring – St. Paul (14, Messner), Maria Rain – St. Margarethe­n/Lav.

(15, Glantschni­g), Gurk – Wietersdor­f (15.30, Puskar), Liebenfels 1b – Ob. Metnitztal (15.30, Krappinger), Magdalensb­erg/ Poggersdor­f – Straßburg (15.30, Dorfer)

2. Klasse D: ATSV Wolfsberg 1b – ASV 1b (16, Weltz)

SONNTAG

Unterliga Ost: ASV – Sele Zell (14.30, J. Fischer), Launsdorf – Feldkirche­n (16, Messner)

1. Klasse C: Krumpendor­f/Pörtschach – St. Urban (14, Weger), Ludmannsdo­rf –

Gurnitz (15, Krassnitze­r), Sörg – Reichenau (15, Perchtold), Moosburg – Kappel (17, Haznadar)

2. Klasse C: Weitensfel­d – Haimburg (11, Sadikovic), Ebental – Frantschac­h (15, Muharemovi­c)

2. Klasse D: SAK 1b – Donau 1b (15, Tschematsc­har)

2. Frauen-Bundesliga: Carinthian­s Hornets – Wr. Sport-Club (10, Bodner)

Frauen-Großfeld: Wernberg – Ferlach (10.30, Brosmann), Spittal 1b – St. Veit (12, Muratovic), Austria Klagenfurt – Eitweg

(14, Lanker).

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KK/KAC Andrej Hebar und Thomas Weratschni­g (rechts) bilden ein wichtiges Team hinter der Mannschaft des KAC

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