„Schockierender“Nachhall
Die BV-Galerie zeigt Beiträge zur letzten Triennale des Kärntner Kunstvereins.
Mehrfach glänzend: Anna Rubin eiträge zur letztjährigen Triennale des Kärntner Kustvereins „schock. šok. shock“laden aktuell in die BVGalerie.
Auf die „schrecklichen Kriege in unserer Nähe“bezieht sich Gertrud Weiss-Richter in ihren stillen Arbeiten: Ein SchwarzWeiß-Foto gibt den Blick aus dem Fenster frei, um die Frage nach dem Umgang mit der Natur und damit mit unserem Dasein aufzuwerfen. Eine alte, leere Email-Waschschüssel doppelt die zweite Fotografie, macht das Fehlen von Wasser augenscheinlich und setzt damit den Bezug zu einer Zeit vor der Wegwerfgesellschaft.
Melitta Moschik reflektiert den Umgang von Bildern und Daten im Internet, indem sie auf schwarz glänzenden Tafeln englische Zustimmungen (I agree, accept all) weiß leuchten lässt. Erscheinen die Worte klar und unmissverständlich, so eröffnen die spiegelnden Flächen dahinter einen Raum, der Tiefe ausstrahlt, aber auch auf die oft gar nicht mehr
Bdurchschaubaren Datennutzungen im weltweiten Netz hinweisen. Auch Peter Bauer möchte in seinem Projekt „Das Journalistix“durch bearbeitete Fotografien die Macht des Schreibens darstellen – oder hinterfragen? Todessymbolen wie einem Maschinengewehr und Schädeln gibt er Stifte oder eine Tintenfeder bei – auf seinem Begleitblatt fragt er, ob Bleistift und Papier Menschen töten können? Eine Auseinandersetzung mit den sozialen Medien und das sich selbst reflektierende System von Journalismus fehlt.
In mehrfachem Sinne glänzend vereinigt hingegen Anna Rubin Form und Inhalt. So luftig und leicht ihre Installation „Impakt“im lichtdurchfluteten Obergeschoß wirkt, so direkt ist die Verbindung zum Schock, da das glänzende Material aus Alu-Rettungsdecken besteht.
Ein Beitrag
zur Triennale III „schock. šok. shock“. Bis 10. April, Mo., Di. 11–13 Uhr, Mi. 16–18 Uhr; www.bv-kaernten.at