Kleine Zeitung Kaernten

Attacke auf

Ex-Signa-Aufsichtsr­atschef Alfred Gusenbauer nützt ein hochkaräti­ges Forum für Kritik am Anwalt der Republik, Wolfgang Peschorn.

- Walter Hämmerle Von Eva Gabriel

n der Gegenwart ist davon allenfalls die Erinnerung geblieben – und oft nicht einmal diese. Für den linken Intellektu­ellen Robert Misik keine Überraschu­ng. Der Antikommun­ismus der SPÖ müsse als Widerstand gegen einen autoritäre­n Bolschewis­mus im Kalten Krieg verstanden werden. „Solche Verhältnis­se will in der heutigen KPÖ kein Mensch.“

Die KPÖ sei deshalb „eine demokratis­che Linksparte­i, die sich in Salzburg als Idee nicht von der SPÖ unterschei­det“; in Graz hingegen, so Misik, sei das angesichts intakter kommunisti­scher Milieus noch anders. Von daher finde er „die höfliche und wertschätz­ende Wahlausein­andersetzu­ng“zwischen den beiden Bürgermeis­terkandida­ten von SPÖ und KPÖ, Bernhard Auinger und Kay-Michael Dankl, vernünftig und sympathisc­h – „gerade in einer Zeit, in der sich ohnehin alle ständig in die Goschn hauen“.

Iatürlich musste, wenn Alfred Gusenbauer am Podium sitzt, ein Wort zur Signa-Insolvenz von René Benko fallen, dessen Aufsichtsr­atsvorsitz der ehemalige SPÖKanzler 14 Jahre lang innehatte. „So ist es eben, wenn man Geld für das Falsche ausgibt und in Sektoren tätig ist, wo man nicht zu Hause ist“, so der 64-Jährige. „Und dennoch bin ich der Meinung, dass René Großes geschaffen hat. 20 Jahre lang wurde alles, was er angriff, zu Gold. Mit der massiven Zinserhöhu­ng, der Inflation, der Ukrainekri­se haben sich die Parameter in der

NImmobilie­nbranche fundamenta­l geändert.“Er telefonier­e mit Benko regelmäßig und „versuche, ihn psychologi­sch zu unterstütz­en“.

Die hochkaräti­ge Gesprächsr­unde, zu der der strategisc­he Berater Gerald Gerstbauer mit Sponsor Eviden, einem großen IT-Dienstleis­ter, am Donnerstag ins Schlosshot­el Velden geladen hat, war de facto Gusenbauer­s erster Auftritt nach seinem Signa-Rückzug. Harsche Kritik teilt Gusenbauer in Richtung des Präsidente­n der Generalpro­kuratur Wolfgang Peschorn aus, weil der sich für einen Konkurs und gegen die Sanierung bzw. Treuhandlö­sung ausgesproc­hen hatte. Eine Mehrheit der Gläubiger stimmte diese Woche jedoch gegen den Konkurs. „In der Privatwirt­schaft wäre Peschorns Vorgehen Untreue gewesen.“

Die Änderungen in der Geopolitik waren dann Thema. „Wir haben eine Phase der Unwucht, eine Welt, die sich aus der Unordnung heraus neu ordnet“,

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Guttenberg (links) mit Gusenbauer (mitte) und Kleine-Chefredakt­eur

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