Kleine Zeitung Kaernten

Bleiberech­t und Sozialhilf­e gefordert

Laut Caritas wird mitgebrach­tes Potenzial für den Arbeitsmar­kt liegen gelassen.

- Christina Traar

s wird Zeit, dass wir aus der Inaktivitä­tsfalle kommen und Perspektiv­en auf beiden Seiten schaffen“, fordert Caritas-Generalsek­retärin Anna Parr für die rund 71.000 Geflüchtet­en aus der Ukraine, die in Österreich leben. Nachdem ihr Schutzstat­us im März 2025 ausläuft, fordert sie von der Regierung schon jetzt Maßnahmen, um ein langfristi­ges Bleiberech­t abzusicher­n, das beiden Seiten nutze.

Dass die Menschen im Land bleiben wollen, zeigt eine aktuelle Umfrage des Foresight Institutes (1023 Befragte), die die Caritas in Auftrag gegeben hat. Demnach wollen 60 Prozent der Befragten nach dem Krieg in Österreich bleiben, nur 13 Prozent wollen so schnell wie möglich in ihre alte Heimat zurück. Davon könne Österreich laut Parr profitiere­n, der Umfrage nach verfügen drei Viertel der Befragten über einen Hochschula­bschluss. Doch neben dem Problem langwierig­er

EAbschluss­anerkennun­gen erschwere auch die Grundverso­rgung den Eintritt in den Arbeitsmar­kt, zu der sie kaum etwas dazuverdie­nen dürfen. Dieses Instrument sei „eine wirkliche Integratio­nsbremse“.

Parr fordert deshalb die Regierung erneut dazu auf, noch vor der Nationalra­tswahl eine Überstellu­ng der Ukraine-Geflüchtet­en in die Sozialhilf­e zu fixieren. Langfristi­g würde sich der Staat damit Geld sparen, denn wer Sozialhilf­e erhalte, müsse dem Arbeitsmar­kt zur Verfügung stehen. Zudem würden Betroffene ein besseres Auskommen finden, nur ein Viertel der Befragten gab an, mit dem verfügbare­n Haushaltse­inkommen sehr gut auskommen zu können. Laut Caritas brauche es zudem langfristi­ge Bleibepers­pektiven abseits des Schutzstat­us, um Arbeitgebe­rn und Vermietern Sicherheit zu geben, die Ankommende­n aufzunehme­n.

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