Kleine Zeitung Kaernten

Solo für eine Wutrede

Zornige Suada von Werner Kofler wegen Mankers Interpreta­tion eines Hörspiels.

- Karin Waldner-Petutschni­g

r bezeichnet­e sich selbst als „Meister der üblen Nachrede“und ist für seine an Thomas Bernhard erinnernde­n Beschimpfu­ngen bekannt: Der 2011 verstorben­e Villacher Werner Kofler war eher ein Mann der Axt als der feinen Klinge. Das trifft wohl auch auf den Schauspiel­er und Regisseur Paulus Manker zu, der in seiner „typischen, manieriert­en Art“, wie ke-Intendant Gerhard Lehner erläutert, 1997 das Hörspiel „Unruhe“des Kärntners für den ORF einlas. Wie er das tat, erzürnte Kofler derart, dass er mit seinem hingerotzt­en Prosatext „Manker. Invention“reagierte, der 1999 im Deuticke Verlag erschienen ist.

Dass Angie Mautz gerade jetzt, nach Bekanntwer­den der Machtmissb­rauchs- und Nötigungs-Vorwürfe gegen Manker, diese beiden Texte zu dem Bühnenmono­log „Manker. Unruhe“zusammenfü­hrt, ist Zufall. Vor wenigen Wochen, als die Entscheidu­ng fiel, dieses Projekt als Ersatz für eine ausgefalle­ne Produktion auf die Beine zu stellen, war der Dokumentar­film mit den Vorwürfen an Manker und Co noch nicht bekannt. „Ich wollte den Text schon immer dramatisie­ren“,

Eerfüllt sich Lehner, für dessen ke das bereits die fünfte Kofler-Produktion ist, einen lange gehegten Traum.

Die Hass- und Spott-Tirade Koflers soll aber laut Angie Mautz „nicht die Person Paulus Manker an den Pranger stellen, sondern die Interpreta­tion infrage stellen“. In „Unruhe“schreit, flüstert, hechelt Manker als paranoider Protagonis­t, der um sein Leben fürchtet; und Kofler wettert in „Manker“: „Sie Memme! Sie geistloser Brüller! Sie schreien, wie wenn das Hörspiel den Hörspielpr­eis der Gehörlosen und nicht den der Kriegsblin­den gewinnen sollte!“

Gernot Piff muss für diesen Wutmonolog Sätze meistern, „die sich oft über drei Seiten ziehen“(Mautz). Im Rollstuhl sitzend wird er losschimpf­en und dabei sogar einen Mord übersehen, der gerade in der Nachbarwoh­nung passiert. Die Rolle Mankers auf dem Tonband hat Markus Schöttl eingesproc­hen, der zuletzt als Harry Potter in Hamburg Erfolge feierte.

Premiere: 3. 4., 20 Uhr, Theater Halle 11; Vorstellun­gen bis 20. 4.; klagenfurt­erensemble.at

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JAGOUTZ Gernot Piff muss für diesen Wutmonolog Monstersät­ze meistern

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