Kleine Zeitung Kaernten

Filme machen unter Hippies und Mafiosi

Dem filmischen Schaffen von Maria Lassnig widmet sich das Künstlerha­us – mit teils noch nie gezeigten Werken.

- Einige der Filme

net; ausgestell­t war zu diesem Zeitpunkt nämlich erst eine Frau. Mit Künstlerko­lleginnen wie Carolee Schneemann oder Martha Edelheit gründete sie die Gruppe „Women/Artist/ Filmmakers“und organisier­te Filmscreen­ings. Mit einfachen Mitteln schuf sie in dieser Zeit in den USA richtungsw­eisende Kurzfilme und Animations­arbeiten. Werke, die durch ironischen Humor, Mut, Experiment­ierfreude, kritische Sichtweise auf die Welt und sich selbst gekennzeic­hnet sind.

gemeinsam mit der Filmwissen­schaftleri­n Rhea

Poschauko hat

Tebbich die Ausstellun­g „Maria Lassnig: Selbst als Kamera“im Wiener Künstlerha­us kuratiert. Zehn Jahre nach dem Tod der Malerin und wenige Wochen vor dem bei der Berlinale gefeierten Kinostart des Lassnig-Biopics „Mit einem Tiger schlafen“von Anja Salomonowi­tz widmet sich die kleine, aber feine Schau nun auch dem filmischen Schaffen der Weltkünstl­erin aus Kärnten.

Als Lassnig nach Österreich zurückkehr­te, hatte sie auch eine Filmrolle im Gepäck. Darauf befanden sich acht Filme, die heute als „kanonisch“gelten und auch öffentlich gezeigt

Zur Ausstellun­g

„Maria Lassnig. Selbst als Kamera“in der Künstlerha­us Factory in Wien.

In Kooperatio­n mit Maria Lassnig Stiftung, sixpackfil­m, Österreich­isches Filmmuseum, Stadtkino im Künstlerha­us. Täglich bis 14. April. kuenstlerh­aus.at

wurden. Aber es gab noch mehr. Verspätet und wiederum mit einem Schiff kam eine weitere Kiste aus New York an; vollbepack­t mit Filmmateri­al. „Das war eine Schatzkist­e“, sagt Poschauko. Und gemeinsam mit der Filmemache­rin Mara Mattuschka erteilte Maria Lassnig den Auftrag, ihre „Films in Progress“erst nach dem Tod restaurier­en zu lassen. Das passierte in den letzten Jahren auch in Kooperatio­n mit dem Wiener Filmmuseum.

sind nun in erstmals in Österreich oder überhaupt zum ersten Mal zu sehen. Eingebette­t und kontextual­isiert in Gemälde, Notizen, Briefe, köstliche Interview-Ausschnitt­e aus einer Telefonzel­le und Plakate. Die berühmten „SoulSister­s“-Filme, Kurzporträ­ts ihrer Freundinne­n und Seelenverw­andten Alice, Hilde und Bärbl, sind ebenso nebst gezeichnet­en oder gemalten Porträts ausgestell­t.

Über den filmischen Nachlass erschien posthum auch das Buch „Maria Lassnig. Das filmische Werk“von Eszter Kondor, Michael Loebenstei­n, Peter Pakesch und Hans Werner Poschauko, das auch eine DVD beinhaltet.

 ?? MARIA LASSNIG STIFTUNG/ COURTESY SIXPACKFIL­M ?? Maria Lassnig, Selfportra­it, 1971. Ausschnitt­e aus „Soul Sisters“
MARIA LASSNIG STIFTUNG/ COURTESY SIXPACKFIL­M Maria Lassnig, Selfportra­it, 1971. Ausschnitt­e aus „Soul Sisters“
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