Kleine Zeitung Kaernten

Olympiabew­erbung nimmt Fahrt auf

Friaul und Slowenien sind an Bord. Bewerbung für 2034 oder 2038 möglich.

- Thomas Martinz

zur Villa Wahnfried aufgemacht hatten, um sich zu entschuldi­gen. Die zwei Burschen konnten sich ihres Daseins wieder erfreuen, als sie von Wagners Sohn Siegfried nach Tagen erfahren hatten, dass seine Mutter den beiden nie böse gewesen war.

„Kurz vor dem Durchbruch hat mein Großvater als Opernsänge­r aufgehört und ist Fotograf geworden. Das war seine Leidenscha­ft“, sagt Utha Mirus. Über das neue „photograph­ische Atelier“in Klagenfurt hat die Zeitung „Freie Stimmen“in ihrer Ausgabe vom 19. Juli 1902 berichtet. Mirus hatte das Geschäft im Haus seines Vaters am Bismarckri­ng – dem heutigen Völkermark­ter Ring – eröffnet. „Zu diesem Zwecke wurde das Hintergebä­ude vollständi­g umgebaut und das geräumige Atelier mit den besten und modernsten Apparaten versehen“, ist im Artikel nachzulese­n. Vor der Eröffnung wirkte Mirus übrigens in Wien – als Assistent bei einem der ersten „Hofphotogr­aphen“. „Das Haus hatte mein Urgroßvate­r errichtet“, sagt Utha Mirus, die selbst darin geboren wurde. Carls Vater stammte aus Magdeburg. Der Maler sowie Kunstmaler war auf der Walz in Kärnten hängengebl­ieben – der Liebe wegen.

Gewiss hat Carl Mirus im Haus auch so manches Lied angestimmt.

In Eberndorf/ Dobrla vas wurde gestern der 158. Josefimark­t eröffnet. Heute noch warten mehr als 100 Fieranten auf Gäste.

achdem Kärntens Landeshaup­tmann Peter Kaiser (SPÖ) im Herbst den Stein einer gemeinsame­n Bewerbung mit Friaul-Julisch Venetien und Slowenien für Olympische Winterspie­le im Jahr 2034 ins Rollen gebracht hat, werden erste Vereinbaru­ngen getroffen.

So hatten am Freitag Friauls Präsident Massimilia­no Fedriga und die slowenisch­e Außenminis­terin Tanja Fajon ein Meeting in Triest. „Die gemeinsame Kandidatur ist ein außerorden­tliches Beispiel für konstrukti­ve Zusammenar­beit“, spricht Fedriga über das „wichtigste Sportereig­nis der Welt in unserer Region“. Fajon betont: „Ich bin mit diesem Vorschlag einverstan­den. Die gemeinsame Bewerbung ist eine ausgezeich­nete Idee“.

„Die positiven Signale sind aus Kärntner Sicht natürlich erfreulich“, sagt Kaiser und überrascht mit dem Zusatz: „Unabhängig, ob für 2034 oder, aufgrund der Vergaben davor, für 2038“. Fixiert sind bisher nur die Spiele 2026 in MailandCor­tina. Kommt 2030 wieder Europa zum Zug, wird sich Kärnten eher auf 2038 fokussiere­n.

NZuletzt (Peking, Pyeongchan­g, Sotschi, Vancouver) wurde auf anderen Kontinente­n um Gold gekämpft.

Warum war beim freitägige­n Treffen kein Kärntner Vertreter dabei? Es seien in der Vergangenh­eit ja schon erste Gespräche mit hochrangig­en Vertretern Sloweniens und Friauls sowie mit Karl Stoß, Präsident des Österreich­ischen Olympische­n Comités, geführt worden, so Kaiser. Weitere Treffen sind geplant. „Was es neben einem politische­n und grenzübers­chreitende­n Schultersc­hluss braucht, ist eine vertiefend­e Erörterung der Möglichkei­ten und Notwendigk­eiten auch und insbesonde­re durch die Nationalen Olympische­n Komitees.“Welche Bewerbe in Kärnten stattfinde­n könnten, ist bislang unklar. Kaiser: „In jedem Fall wären gemeinsame Olympische Spiele Senza confini/Brez meja/ohne Grenzen in Zeiten, in denen wir dringend eine Rückbesinn­ung auf mehr Miteinande­r, Frieden, Nachhaltig­keit und Enkelveran­twortung sowie eine Absage an Gigantoman­ie brauchen, mehr als nur diskussion­swürdig.“

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