Heilige Hemma macht Platz für 800 Gräber
Ein neuer Friedhof entsteht mitten in Klagenfurt, 800 Urnen werden Platz finden. Erdarbeiten sind spannend wie ein Krimi.
enn eine Heilige siedelt, dann bedarf es mitunter der Hilfe von oben. In diesem Fall einen riesigen Kran, der die 2,35 Meter hohe Hemma von Gurk über die ehrwürdige Mauer, die den Garten des Klagenfurter Doms umgibt, hebt. Die aus Krastaler Marmor von Bildhauer Herbert Unterberger aus Hermagor gefertigte Statue wiegt zwei Tonnen, dieses irdische Gewicht wird künftig auf dem Platz vor dem Glockenturm der Klagenfurter Hemmakirche in der Feldkirchner Straße lasten. Hemma muss vom Domgarten weichen. Wie auch die Pforte der Barmherzigkeit. Das mächtige Tor hat der
WGörtschitztaler Künstler Werner Hofmeister gestaltet. Die Inschrift „Durch ihn. Mit ihm. In ihm“wird künftig im wahrsten Sinne des Wortes in Annabichl für Gläubige erlebbar sein. Durch das Tor werden Pilger schreiten, wenn sie sich „mit ihm“in Gedanken auf den Pilgerweg nach Maria Saal machen. „Es wird der Startpunkt des bekannten Weges werden, ein klar definierter Treffpunkt“, sagt Klagenfurts Dompfarrer Peter Allmaier.
im sonst so idyllischen Garten? Er wird zu einer abgeschlossenen, aber doch für jedermann betretbaren Parkanlage umgebaut – mit Platz für 800 Urnen. „Es ist einzigartig, dass mitten in einer
Großstadt ein neuer Friedhof errichtet wird“, sagt Allmaier. „Paradies am Dom“wird er heißen, sich auf 600 Quadratmeter erstrecken und rund 200.000 Euro kosten.
Im Normalfall hat der Dompfarrer im beschaulichen Domgarten das Sagen, derzeit ist aber Stefan Timmerer vom Archäologischen Dienst Herr über das Geschehen. Er beaufsichtigt die Arbeiten und hat vor allem ein Auge auf das Aushubmaterial. „Das Erdreich wird in dünnen Schichten von rund zehn Zentimetern abgetragen“, sagt Timmerer. So werde sichergestellt, dass keine historischen Funde unabsichtlich entsorgt werden. Was könnte man finden? „Keine Ahnung. Alles“, schmunzelt All