Kleine Zeitung Kaernten

Gefahr durch infizierte Eschen ist groß

- Das Eschentrie­bsterben

Schon ein leichter Windstoß reicht. Dann bricht die tote Esche nicht, sondern fällt einfach unvermitte­lt als Ganzes um.

Landesfors­tdirektor

Der Schlauchpi­lz

wird von dem Schlauchpi­lz „Hymenoscyp­hus albidus“(Weißes Stengelbec­herchen) hervorgeru­fen. Die Symptome der Krankheit treten in der Rinde und im Holz von Trieben, Zweigen, Ästen und Stämmen sowie

Zukunft einen umfassende­n Überblick haben, welche Bäume beobachtet werden müssen.

Man gehe davon aus, dass 90 bis 95 Prozent der Eschen vom Pilz befallen seien. Es gibt keine Bekämpfung­smittel. „Traurig, weil die Esche eine sehr gute Baumart ist. Es gibt keinen Ersatz für das wertvolle Holz“, so der Direktor. Deshalb und trotz der Gefahr habe der Forstdiens­t bisher keine Empfehlung für große Schlägerun­gen ausgesproc­hen: „Die Art ist vom Aussterben an Blättern auf.

Die Sporen des Pilzes werden über die Luft verbreitet. Seinen Ursprung hatte der Pilz im Ural. Über Polen kam er zunächst bis nach Niederöste­rreich und hat sich dann auch in Kärnten ausgebreit­et.

bedroht, würden wir massive Fällungen anordnen, würden wir dieses beschleuni­gen“.

Klar sei aber, Grundbesit­zer haben eine Obsorgepfl­icht: „Zumindest einmal im Jahr muss kontrollie­rt werden, ob Eschen entlang von Wegen und öffentlich Plätzen befallen sind.“Stürzt ein Baum um und es kommt zum Personensc­haden, habe dies Konsequenz­en. „Ist kein Schaden ersichtlic­h, ist es höhere Gewalt. Stellt der Sachverstä­ndige

sichtbare Schäden durch den Pilz fest, dann handelt es sich um Körperverl­etzung durch grobe Fahrlässig­keit. Den Besitzer trifft eine Mitschuld am Unfall“, sagt Matitz.

Hoffnung setzt man auf die Wissenscha­ft. Das Projekt „Esche in Not“der Universitä­t für Bodenkultu­r Wien (BOKU) und des Bundesfors­chungszent­rums für Wald (BFW) versucht, Eschen zu züchten, die resistent sind. Dabei werden Exemplare entnommen, bei denen benachbart­e Bäume befallen sind, sie selbst aber keine Anzeichen einer Infektion aufweisen. „Eine der resistente­sten Eschen Österreich­s kommt aus Feldkirche­n. Sie wurde hundertfac­h geklont, österreich­weit verpflanzt und wird beobachtet“, berichtet Matitz und ergänzt: „Bis jetzt lassen die Beobachtun­gen Hoffnung zu.“

 ?? APA/LANG ?? Grundbesit­zer kann eine Mitschuld an Unfällen treffen
APA/LANG Grundbesit­zer kann eine Mitschuld an Unfällen treffen

Newspapers in German

Newspapers from Austria