KI führt durch den Service-Dschungel
Land Kärnten baut datengeschütztes „Kärnten-ChatGPT“auf. 450 Serviceleistungen schneller beim Bürger.
Wenn Mitarbeiter der Kärntner Landesbehörden dieser Tage von KI (künstlicher Intelligenz) sprechen, nennen sie die Abkürzung scherzhaft „Kärntner Intelligenz“. Als erstes Bundesland führt Kärnten nämlich für 3800 Mitarbeiter eine eigene lokale, unabhängige künstliche Intelligenz samt „Kärnten GPT“im Landesdienst ein, der Beschluss wird heute in der Regierungssitzung erfolgen.
„Sicherheit, Datenschutz und Vertraulichkeit sind gewährleistet“, verweist Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) auf den Umstand, dass die Lösungen speziell an die Anforderungen der Landesregierung angepasst und Daten nur regional und lokal verarbeitet werden. „Sämtliche Daten landen nicht auf einem Server irgendwo auf der Welt, sondern bleiben in den Rechenzentren des Landes und unter Kontrolle des Landes“, betont Christian Inzko, Leiter der IT-Abteilung.
In einer ersten Phase werden derzeit die 3800 Mitarbeiter mit dem selbst entwickelten KärntenGPT (entspricht der Entwicklungsstufe von ChatGPT 3.5-4) ausgestattet, die KI wird mit lokalem Wissen, Akten- und Datenmaterial gespeist. „Damit kann vor der großen Pensionierungswelle auch das Wissen der erfahrenen Mitarbeiter in die KI einfließen“, so Kaiser. Phase zwei startet im Herbst, da sollen auch die Bürger von der neuen Strategie profitieren: Sie können Abfragen aus 450 Leistungen und Förderungen machen und gleich Anträge stellen. Persönliche Besuche am Amt könnten damit reduziert werden, komplizierte Fragen werden aber weiterhin persönlich von Mitarbeitern beantwortet.
wurden in das neue System investiert, zusätzliche IT-Mitarbeiter werden aufgenommen. „Durch die Vereinfachungen werden aber auch Ressourcen frei, können Aufgabenstellungen neu verteilt werden“, so Kaiser. Man müsse auf 40 Prozent weniger Personal im Landesdienst in den nächsten Jahren durch Pensionierungen vorbereitet sein.
Inzko gab weiters bekannt, dass – um die IT-Infrastruktur nach dem Hackerangriff noch stabiler zu machen – noch heuer in Villach ein neues ParallelRechenzentrum für die Landesregierung in Betrieb gehen wird. „Die Last der IT-Infrastruktur wird damit in Ost und West aufgeteilt. Sollte aber eines ausfallen, kann das andere die volle Last stemmen“, so Inzko.