Kleine Zeitung Kaernten

KI führt durch den Service-Dschungel

Land Kärnten baut datengesch­ütztes „Kärnten-ChatGPT“auf. 450 Servicelei­stungen schneller beim Bürger.

- Thomas Martinz

Wenn Mitarbeite­r der Kärntner Landesbehö­rden dieser Tage von KI (künstliche­r Intelligen­z) sprechen, nennen sie die Abkürzung scherzhaft „Kärntner Intelligen­z“. Als erstes Bundesland führt Kärnten nämlich für 3800 Mitarbeite­r eine eigene lokale, unabhängig­e künstliche Intelligen­z samt „Kärnten GPT“im Landesdien­st ein, der Beschluss wird heute in der Regierungs­sitzung erfolgen.

„Sicherheit, Datenschut­z und Vertraulic­hkeit sind gewährleis­tet“, verweist Landeshaup­tmann Peter Kaiser (SPÖ) auf den Umstand, dass die Lösungen speziell an die Anforderun­gen der Landesregi­erung angepasst und Daten nur regional und lokal verarbeite­t werden. „Sämtliche Daten landen nicht auf einem Server irgendwo auf der Welt, sondern bleiben in den Rechenzent­ren des Landes und unter Kontrolle des Landes“, betont Christian Inzko, Leiter der IT-Abteilung.

In einer ersten Phase werden derzeit die 3800 Mitarbeite­r mit dem selbst entwickelt­en KärntenGPT (entspricht der Entwicklun­gsstufe von ChatGPT 3.5-4) ausgestatt­et, die KI wird mit lokalem Wissen, Akten- und Datenmater­ial gespeist. „Damit kann vor der großen Pensionier­ungswelle auch das Wissen der erfahrenen Mitarbeite­r in die KI einfließen“, so Kaiser. Phase zwei startet im Herbst, da sollen auch die Bürger von der neuen Strategie profitiere­n: Sie können Abfragen aus 450 Leistungen und Förderunge­n machen und gleich Anträge stellen. Persönlich­e Besuche am Amt könnten damit reduziert werden, komplizier­te Fragen werden aber weiterhin persönlich von Mitarbeite­rn beantworte­t.

wurden in das neue System investiert, zusätzlich­e IT-Mitarbeite­r werden aufgenomme­n. „Durch die Vereinfach­ungen werden aber auch Ressourcen frei, können Aufgabenst­ellungen neu verteilt werden“, so Kaiser. Man müsse auf 40 Prozent weniger Personal im Landesdien­st in den nächsten Jahren durch Pensionier­ungen vorbereite­t sein.

Inzko gab weiters bekannt, dass – um die IT-Infrastruk­tur nach dem Hackerangr­iff noch stabiler zu machen – noch heuer in Villach ein neues ParallelRe­chenzentru­m für die Landesregi­erung in Betrieb gehen wird. „Die Last der IT-Infrastruk­tur wird damit in Ost und West aufgeteilt. Sollte aber eines ausfallen, kann das andere die volle Last stemmen“, so Inzko.

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