Magistrat sucht nach qualifizierten Mitarbeitern
In mehreren Abteilungen sucht die Stadt Klagenfurt dringend Personal. Elementarpädagogen, Sozialarbeiter sowie wirtschaftliche Mitarbeiter fehlen. Kritik an Personalabteilung.
Mit 1807 Planstellen zählt der Magistrat zu den größten Arbeitgebern in Klagenfurt. Doch nicht alle Stellen sind besetzt. Zahlreiche Bereiche leiden unter einer regelrechten Personalnot.
Die größten Sorgenkinder sind derzeit die Elementarpädagogen. In den Kindergärten und Horten sowie bei den Kleinkinderziehern sind 35 Stellen unbesetzt. Nur das Nötigste schafft seit Monaten das 23-köpfige Team der Sozialarbeiter. 130 Wochenstunden sind offen. „Die Präventionsarbeit leidet aber, vieles bleibt auf der Strecke“, sagt die Familienreferentin Constance Mochar (SPÖ).
Zehn von rund 100 Stellen waren bis vor Kurzem in der Abteilung
Facility Management unbesetzt. Projektplanungen, -Ausschreibungen sowie die Überprüfung von Abrechnungen können nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden. „Viele Schlüsselpositionen sind offen“, sagt der zuständige Stadtrat Max Habenicht (ÖVP). Unter fehlendem Personal leiden auch die Bereiche Rechnungswesen und Finanzen. Ständig sucht man auch nach neuen Amtsärzten.
Probleme, für die man nicht nur den Arbeitsmarkt verantwortlich macht. Speziell die Personalabteilung gerät ins Kreuzfeuer.
Die Präventionsarbeit leidet, vieles bleibt auf der Strecke.
Stadträtin
Offen werdende Stellen schreibe man erst nach Freiwerden aus, das folgende Auswahlverfahren dauere oft zu lange. Wenig Spielraum gebe es bei Vordienstzeiten, was bei Elementarpädagogen und Sozialarbeitern trotz angepassten Gehaltsschemas für eine geringe Entlastung sorge. Einige Ausschreibungen seien nicht der Zeit angepasst, die Stadt als Arbeitgeber kämpfe zudem mit dem Image, lauten weitere Kritikpunkte.
„Man muss schon unterscheiden, was der Personalbereich machen kann und was in die in
terne Koordination – sprich in das Aufgabengebiet der Abteilungsleitung – fällt“, weist Personalreferent und Bürgermeister Christian Scheider (TK) die Kritik zurück. Man sei ständig bemüht, als Arbeitgeber attraktiver zu werden. Unvorhersehbare Lücken können aber immer entstehen und werden schnell gefüllt.
So seien im Facility Management nach Nachbesetzungen nur noch vier Planstellen offen. Zwei neue Sozialarbeiter werden ebenfalls gesucht. Hier möchte er der starken Fluktuation genauer auf den Grund gehen. Einschlägige Vordienstzeiten würde man entsprechend anrechnen. „Auf der einen Seite werde ich aufgefordert, mit den Planstellen herunterzufahren und auf der anderen Seite soll das System weiter aufgebläht werden“, sagt Scheider, der eine allgemeinen Besoldungsreform ablehnt.
Vonseiten der Stadt liegt der Fokus nun auf der Vermarktung der offenen Stellen. Junge Menschen möchte man über soziale Medien erreichen, wo mittels Algorithmus infrage kommende Personen die Stellen angezeigt bekommen. Finanziell habe man 2023 die Personalkosten um 2,4 Prozent unterschritten. Dies komme einer Einsparung von 2,85 Millionen Euro gleich. Heuer sind Kosten von 120 Millionen Euro vorgesehen.