„Alle Werte der Sozialdemokratie verraten“
Leserstimmen zu Alfred Gusenbauers Aussagen über Signa und Wolfgang Peschorn.
Das ist die Spitze. Unter Gusenbauers Mitwirkung erleben wir die größte Pleite der Republik. Da wurde meiner Meinung nach Österreich, und nicht zu vergessen, auch Deutschland, geschädigt und sie blieben obendrein wahrscheinlich noch zig Millionen an Steuern schuldig. Von den vernichteten Arbeitsplätzen und den dahinter stehenden Schicksalen ganz zu schweigen. Und das bei überbordender „Selbstbereicherung“. Wie unverfroren ist Gusenbauer? Und nun bezichtigt er den Herrn Peschorn noch der Untreue.
Babler hat nicht den Mut, so jemanden aus der Partei auszuschließen oder zumindest, bis alle Verfahren abgeschlossen sind, die Mitgliedschaft ruhend zu stellen. Einen, der alle Werte der Sozialdemokratie verraten hat. Freundschaft! Es fällt mir schon langsam schwer, das über die Lippen zu bringen.
Mag. Helmut Mayr, Villach
Nicht verwunderlich
Die Aussage des Herrn Gusen- bauer verwundert mich nicht, es würde sich aber doch lohnen, zu wissen, wie er dazu kommt.
Vordergründig verspricht die Treuhandlösung ein besseres Ergebnis für die Gläubiger, das würde auch mehr Geld für den Gläubiger Gusenbauer bedeuten. Wäre die Abwicklung mittels Konkurses durchgegangen, hät- te dies einfacheren Zugriff auf Interna der einzelnen GmbH wie auch auf Zahlungsflüsse bedeu- tet. Das wiederum wäre wohl schlecht für den Aufsichtsrat und Berater Gusenbauer gewe- sen.
Auf der Zunge zergehen las- sen muss man sich das Gusen- bauer-Statement: „In der Privat- wirtschaft wäre das Vorgehen Peschorns Untreue gewesen.“
„Attacke auf Peschorn“, 23. 3.
„Benko soll vom Geld der Mutter leben“, 23. 3.
So pleite möchte ich sein wie René Benko. Er lebt doch ganz fein, feiner als jeder schwer ar- beitende Mensch und Steuer- zahler, den er mithilfe der Kurz- Politik abgezockt hat. Benko hat etwas Großartiges geleistet: Er hat den Kapitalismus mit sei- nen Kapitalisten am Nasenring vorgeführt. Und er hat gezeigt, dass Bäume doch nicht in den Himmel wachsen. Das, was er da geleistet hat, hätte ihm keine HAK, kein Studium mitgeben können. Großartig. Nun sollte er Charakter zeigen.
„Bewusster Bruch“, 24. 3.
Deshalb schätze ich die Kleine Zeitung so sehr: Ihr habt, ganz besonders zu den hohen kirchlichen Festzeiten, ein mutiges, geistliches Profil! Die Zeitungs- architektur bewusst, gekonnt und eben mutig zu unterbre- chen, rechne ich euch, lieber Ste- fan Winkler, lieber Thomas Götz mit seinen nachdenkenswerten Betrachtungen zu den tiefgrün- digen Fotos des italienischen Fotografen Marco Longari, liebe Kollegin Theresia Heimerl für die so ansprechenden Objektassoziationen aus Hüttenberg.
(allein die Idee dieser sieben Insignien!) und lieber Henry Jesionka für die – sicherlich wieder erstaunlichen – Titelseiten von Karfreitag bis Ostersonntag, sehr hoch an.
Ich glaube, wir Menschen, gerade auch in Zeiten wie diesen (die ja nun schon so lange anhalten und an uns zehren, zumindest geht es mir persönlich so!), brauchen solche Unterbrechungen – sie spiegeln zum einen unsere/meine eigene Zerbrochenheit wider, zum anderen wecken sie in uns/in mir die Sehnsucht nach Heilwerden.
Veronika Ambrosch, ev. Pfarrerin, Hermagor
Richtigstellung
LB „Zu viele auf einmal“, 22. 3.
In meinem Leserbrief ist ein sinnstörender Fehler: Es müsste heißen „Im Mai 2021 wurde einstimmig ein Teilverbot von Glyphosat im Nationalrat beschlossen“statt „wurde einstimmig der Einsatz von Glyphosat beschlossen“.