Kleine Zeitung Kaernten

Alles tanzt nach seiner Pfeife

Österreich­s Referee hatte im Wembley-Stadion seine Reifeprüfu­ng.

- Alexander Tagger

s ist alles andere als ein leichtes Spiel. In einem der berühmtest­en Fußballsta­dien der Welt, gefüllt mit 90.000 Zuschauern, soll man mitten auf dem Platz so wenig wie möglich auffallen, obwohl man eine entscheide­nde Rolle spielt. Die Rede ist von den Fußball-Schiedsric­htern. Sebastian Gishamer ist von diesem Berufsstan­d in Österreich einer der Besten – und der Salzburger legte gestern im ehrwürdige­n Londoner Wembley-Stadion beim Testspiel-Hit England gegen Belgien als Spielleite­r seine internatio­nale Reifeprüfu­ng ab. Dem 35-jährigen Bauingenie­ur zur Seite standen mit Roland Brandner und Santino Schreiner zwei rot-weiß-rote Assistente­n. Harald Lechner war als Vierter Offizielle­r im Einsatz. Manuel Schüttengr­uber und Walter Altmann übernahmen die Rollen als VAR und VAR-Assistent.

Die Vorbereitu­ng auf die Herausford­erung? „Nicht anders als in der heimischen Bundesliga, mit Videoanaly­se der Teams“, sagte Gishamer,

Eder 2013 beim Spiel Kapfenberg gegen Altach sein Schiedsric­hter-Debüt in der zweiten heimischen Liga gab und dabei innerhalb von 45 Minuten gleich siebenmal zum gelben Karton griff. Mittlerwei­le ist der Seekirchne­r längst im österreich­ischen Fußball-Oberhaus angekommen (zuletzt pfiff er am 10. März das 1:1 im Steirer-Derby zwischen Hartberg und dem SK Sturm) und zählt seit dieser Saison zur Gruppe der UEFA-FirstCateg­ory-Schiedsric­hter. Dieser Karrieresp­rung und die Tatsache, dass der

ÖFB eine Einladung von der English Football Associatio­n bekam, das Schlagersp­iel mit einem Schiedsric­hterteam zu besetzen, sicherte Gishamer das Flugticket Richtung Wembley-Arena.

„In Zukunft wollen wir es zum Standard machen, dass österreich­ische Schiedsric­hterteams bei Spielen auf diesem Niveau pfeifen“, betont Gishamer. Ob der „Pfiffikus“die Chance erhält, auch bei der EM seiner Arbeit nachzugehe­n, oder die UEFA auf ihn pfeift, ist offen.

Die Meinung in diesem Gastkommen­tar muss sich nicht mit jener der Redaktion decken.

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