Kleine Zeitung Kaernten

„Menschenhä­ndler wie Drogenhänd­ler“

Außenminis­ter Schallenbe­rg verteidigt die Grenzkontr­ollen an der Südgrenze.

- Außenminis­ter Schallenbe­rg Wolfgang Fercher

sterreich wird an den Grenzkontr­ollen in Richtung Süden weiterhin festhalten, solange sie notwendig sind. „Wir Österreich­er wären die ersten, die gerne darauf verzichten würden. Die Realität ist aber, dass wir weiterhin ein Problem mit illegaler Migration haben“, betont Außenminis­ter Alexander Schallenbe­rg (ÖVP) im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. „Auch der slowenisch­e Innenminis­ter hält Grenzkontr­ollen offensicht­lich weiterhin für notwendig – nachdem Slowenien ja an der Grenze zu Kroatien und Ungarn kontrollie­rt“, sagt Schallenbe­rg, der diese Woche in Kärnten war und danach zu einem Treffen der fünf zentraleur­opäischen Außenminis­ter, der sogenannte­n „Central 5“(Österreich, Slowenien, Ungarn, Tschechien, Slowakei), nach Ljubljana reiste. Auch dort war die Asyl- und Migrations­politik der Europäisch­en Union ein bestimmend­es Thema.

Dass die österreich­ischen Grenzkontr­ollen wirksam seien, zeige sich auch daran, dass Italien Kontrollen gegenüber Slowenien einführen musste, so Schallenbe­rg. Es gehe nicht darum, dass man den Grenzverke­hr erschwere, „sondern nur, dass es Möglichkei­ten gibt, den Menschenhä­ndlern auf die Schliche zu kommen. Ich bin ganz klar der Meinung, dass wir Menschenhä­ndler genau so behandeln sollten wie Drogenhänd­ler. Das ist organisier­tes Verbrechen“. Das SchengenSy­stem sei „momentan nicht funktionsf­ähig“, betont der Außenminis­ter, der „Migrations­druck Richtung Europa wird auch nicht abnehmen“. Auch deshalb habe Deutschlan­d gegenüber Österreich „seit bald zehn Jahren Grenzkontr­ollen“. Sowohl Schallenbe­rg als auch Landeshaup­tmann Peter Kaiser (SPÖ) sprechen sich für Asylzentre­n an den EUAußengre­nzen aus. „Dort sollte entschiede­n werden, wer Hilfe und Schutz braucht und wer aus anderen Gründen nach Europa will“, sagt Kaiser.

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APA/ROBERT JAEGER

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