Polit-Einsatz auf allen Ebenen für Plöckenpass
Italien soll Ersatzweg machen: Kaiser intervenierte bei Minister Schallenberg, Gruber bei Ministerin Edtstadler.
Auf allen Politikebenen ist derzeit Einsatz angesagt, damit es eine raschere Lösung für die seit einem Felssturz auf italienischer Seite im Dezember des Vorjahres gesperrte Plöckenpassstraße gibt. Gemeinden auf beiden Seiten der Grenze sind wirtschaftlich durch die Sperre stark betroffen.
Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte gestern nach der Regierungssitzung, dass es „immens schwierig wird, dass die Straße noch vor dem Sommer befahrbar wird. Ich halte es für unmöglich.“Deshalb intervenierte Kaiser bei seinem montägigen Gespräch mit Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP), dass sich dieser bei seinen italienischen Amtskollegen einsetzt, dass es „rasch zumindest einen Ersatzweg gibt“. Kärntens Politiker bzw. die Bundespolitik können nur „auf Basis unserer guten Beziehungen Dinge bewegen, formalrechtlich können wir nichts tun“, so Kaiser, denn die Straße liegt auf italienischem Staatsgebiet.
Landeshauptmannvize Martin Gruber (ÖVP) bat Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) um Unterstützung. Sie möge ihre Kontakte in Rom nützen, damit „in der italienischen Regierung das Bewusstsein für eine rasche Wiederbefahrbarkeit der Plöckenpassstraße möglich wird“.
Auch italienische Regionalpolitiker pochen teils auf eine Ersatzstraße, die rascher realisierbar wäre. Die offizielle Auskunft aus Italien laute, so Gruber, dass mit einer Fertigstellung der Plöckenpassstraße Ende des Jahres zu rechnen sei. Wobei Gruber auch darauf hinwies, „dass es sechs verschiedene Informationen gibt, wenn man vier Stellen in Italien befragt“.
Gruber wie Kaiser nützen alle Termine mit Regionalpolitikern in Italien, um das Thema Plöckenpass-straße bzw. Ersatzstraße weiterzubringen. Bei einem Treffen mit Friauls Regionalpolitikern nach Ostern will Gruber Zahlen, Fakten und Details erfahren und Druck machen, damit eine Befahrbarkeit ab Kötschach über eine Ersatzstraße mitbedacht wird. Eine solche wird jedoch von manchen Experten als zu gefährlich bewertet.