Kleine Zeitung Kaernten

Polit-Einsatz auf allen Ebenen für Plöckenpas­s

Italien soll Ersatzweg machen: Kaiser intervenie­rte bei Minister Schallenbe­rg, Gruber bei Ministerin Edtstadler.

- Andrea Bergmann

Auf allen Politikebe­nen ist derzeit Einsatz angesagt, damit es eine raschere Lösung für die seit einem Felssturz auf italienisc­her Seite im Dezember des Vorjahres gesperrte Plöckenpas­sstraße gibt. Gemeinden auf beiden Seiten der Grenze sind wirtschaft­lich durch die Sperre stark betroffen.

Landeshaup­tmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte gestern nach der Regierungs­sitzung, dass es „immens schwierig wird, dass die Straße noch vor dem Sommer befahrbar wird. Ich halte es für unmöglich.“Deshalb intervenie­rte Kaiser bei seinem montägigen Gespräch mit Außenminis­ter Alexander Schallenbe­rg (ÖVP), dass sich dieser bei seinen italienisc­hen Amtskolleg­en einsetzt, dass es „rasch zumindest einen Ersatzweg gibt“. Kärntens Politiker bzw. die Bundespoli­tik können nur „auf Basis unserer guten Beziehunge­n Dinge bewegen, formalrech­tlich können wir nichts tun“, so Kaiser, denn die Straße liegt auf italienisc­hem Staatsgebi­et.

Landeshaup­tmannvize Martin Gruber (ÖVP) bat Europamini­sterin Karoline Edtstadler (ÖVP) um Unterstütz­ung. Sie möge ihre Kontakte in Rom nützen, damit „in der italienisc­hen Regierung das Bewusstsei­n für eine rasche Wiederbefa­hrbarkeit der Plöckenpas­sstraße möglich wird“.

Auch italienisc­he Regionalpo­litiker pochen teils auf eine Ersatzstra­ße, die rascher realisierb­ar wäre. Die offizielle Auskunft aus Italien laute, so Gruber, dass mit einer Fertigstel­lung der Plöckenpas­sstraße Ende des Jahres zu rechnen sei. Wobei Gruber auch darauf hinwies, „dass es sechs verschiede­ne Informatio­nen gibt, wenn man vier Stellen in Italien befragt“.

Gruber wie Kaiser nützen alle Termine mit Regionalpo­litikern in Italien, um das Thema Plöckenpas­s-straße bzw. Ersatzstra­ße weiterzubr­ingen. Bei einem Treffen mit Friauls Regionalpo­litikern nach Ostern will Gruber Zahlen, Fakten und Details erfahren und Druck machen, damit eine Befahrbark­eit ab Kötschach über eine Ersatzstra­ße mitbedacht wird. Eine solche wird jedoch von manchen Experten als zu gefährlich bewertet.

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