Erinnerungen an pikante Szenen mit Fritz Wepper
Die verstorbene Münchner Schauspiel-Legende drehte auch oft in Kärnten und liebte den Wörthersee.
Fritz. Du brauchst doch überhaupt keine Angst zu haben. Um diese Zeit ist nichts los und alles menschenleer“, versuchte Regisseur Otto Retzer seinen etwas nervösen Freund vor einer pikanten Szene in der TV-Komödie „Drei in fremden Betten“mit Heidelinde Weis, Helmut Fischer und Friedrich von Thun zu beruhigen. Wepper wurde von seiner Film-Geliebten Gisela Schneeberger vor die Tür gesetzt und musste im Morgengrauen splitterfasernackt über den Münchner Viktualienmarkt flitzen.
Einige Verzögerungen später – der Markt war mittlerweile so voll wie der Villacher Hauptplatz zum Kirchtag – streifte ein schon ziemlich genervter Wepper seinen weißen Bademantel ab, schützte mit zwei Rosensträußen seine wichtigsten Körperteile vor neugierigen Blicken und wetzte, so schnell er konnte, durch die Menschenmassen über den Viktualienmarkt. Als er völlig außer Atem zurückkam, lächelte Otto nur: „Fritz, das war jetzt schon sehr gut. Aber sicherheitshalber machen wir das noch einmal.“
Wepper rastete aus, übergoss Otto Retzer mit einer nicht ganz jugendfreien Schimpforgie und flitzte noch einmal los. Als er im Jahr 2017 für Freund Retzer die Laudatio zum „Werzers Award“ am Wörthersee hielt, war er schon lange versöhnt, schwelgte amüsiert in diesen Erinnerungen und die Gäste bogen sich vor Lachen.
Wepper war für jeden Spaß zu haben. Um eine Produktion zu promoten, steckte ihn der verstorbene Film-Tycoon Karl Spiehs gemeinsam mit Helmut
Fischer in sogar pummelige Osterhasen-Kostüme.
Wepper mochte Kärnten, liebte das Schloss Seefels und als passionierter Golfer die Golfplätze rund um den Wörthersee. In Kärnten stand er auch oft vor der Kamera, mimte mit Klaus Wildbolz in der TV-Serie „Drei zum Verlieben“die Blues Brothers, blödelte mit Verona Feldbusch, Wolfgang Fierek und Karl Markovics in der Komödie „Die Blaue Kanone“, in der er und
als Nonnen verkleidet durch ein Frauenkloster schleichen mussten.