Zehn Millionen „übrig geblieben“
Die Investitionen in Kärnten sind im Vorjahr stark zurückgegangen: um 54 Prozent. Der KWF konnte Millionen an Fördergeldern nicht vergeben.
Rund 34 Millionen Euro betrug das Budget des Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) für das Jahr 2023. Aber nur 24 Millionen konnten ausgegeben werden. „In der verhaltenen Investitionsbereitschaft spiegelt sich die Verunsicherung der Kärntner Unternehmen durch Inflation, Zinsanstieg und diverse Krisen“, sagt KWF-Vorständin Sandra Venus bei der Bilanzpräsentation, die für sie persönlich die letzte war. Venus beendet ihre Tätigkeit im KWF wie berichtet mit Ende April.
Konkret wurden die 24 KWFMillionen für 705 Förderfälle genehmigt. Die Zahl ist niedriger als 2022, als es 849 Förderfälle waren, jedoch höher als im Vorpandemiejahr 2019, als es 688 waren. Ausgelöst haben die KWF-Förderungen laut eigener Auskunft ein Investitionsvolumen von 140 Millionen Euro – ein massiver Rückgang gegenüber 2022 von 54 Prozent. Durchschnittlich haben die geförderten Unternehmen 200.000 Euro investiert – und auch diese Zahl ist viel niedriger als zuletzt. Sebastian Schuschnig, als Wirtschaftsreferent auch Aufsichtskommissär des KWF: „Kärnten ist ein international vernetzter Standort, daher bekommen wir auch internationale Krisenherde zu spüren.“
Was passiert nun mit den übrigen zehn Millionen Euro? Die Hälfte fließt laut Venus in Rücklagen, die Hälfte in ein neues KWF-Konjunkturpaket, das auch einen Bonus umfasst, der zusätzliche zehn Prozent nicht rückzahlbaren Zuschuss auf Investitionsprojekte gewährt. Venus: „Der Einbruch der Investitionen bedeutet eine nachhaltige Schädigung des Wirtschaftsstandortes. Für eine positive wirtschaftliche Zukunft sind Investitionen erforderlich.“Laut Martin Zandonella, dem Vorsitzenden des KWF-Kuratoriums, ist der Bonus bereits gut gebucht – vor allem von kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU), Gewerbe, Tourismus und Handel.
Auch im Vorjahr entfiel der Großteil der Förderungsfälle auf KMU, die mit 14,8 Millionen Euro 61 Prozent des Fördervolumens binden konnten. Sie sind auch für die meisten durch Förderungen neu geschaffenen Arbeitsplätze – 566 von insgesamt 580 – verantwortlich.
Im Rahmen des Technologiefonds Kärnten wurden laut Technologiereferentin Gaby Schaunig 31 Fälle mit 6,7 Millionen Euro gefördert. Die Achse der Spin-offs, der Ausgründungen aus Forschungseinrichtungen, soll gestärkt werden. „Neben finanzieller Unterstützung ist Vernetzung wichtig. Der KWF ist mit Kooperationen wie dem Mikroelektronik-Cluster Silicon Alps, dem Green Tech Valley und den Silicon Austria Labs gut aufgestellt.“