Kleine Zeitung Kaernten

Kein Team soll besser sein als Österreich

-

nicht Gefahr, zu erleiden.

Realitätsv­erlust

Der menschlich­e Faktor nimmt in dieser Mannschaft einen besonders hohen Stellenwer­t ein, der Hinweis auf die Harmonie und das starke Gefüge hat Gehalt. Besonders eindrucksv­oll bewies dies Michael Gregoritsc­h, der die Möglichkei­t auf seinen vierten Treffer zugunsten des Kollegen und Freundes Baumgartne­r hintanstel­lte und auf den zweiten Elfer verzichtet­e. Diese Selbstlosi­gkeit war für Gregoritsc­h „selbstvers­tändlich“, der gelebte Gemeinscha­ftsgeist erlebte einen neuen Höhepunkt. Dies schlägt sich dann auch im fußballeri­schen Verhalten auf dem Platz nieder. Ralf Rangnick stellt höchste Ansprüche, doch diese beim ersten Hinhören zumindest gewagt wirkende Aussage des Trainers kommt nicht von ungefähr: Österreich soll als Team das Beste sein, was die Euro zu bieten hat.

Die Spielweise. Die Nationalma­nnschaft gewann das Match, weil sie ihre Stärke, das Pressing und das Gegenpress­ing, voll ausspielte. So wurden die in der ersten Hälfte erkennbare­n Defizite bei eigenem Ballbesitz mehr als nur ausgeglich­en. Die Türken zeigten da sehenswert­en Fußball, wurden aber überrumpel­t. Nach dem Seitenwech­sel fanden die Österreich­er zu einem eigenen Spielentwu­rf. Aber in diesem Bereich der fußballeri­schen Linienführ­ung herrscht das größte Entwicklun­gspotenzia­l. Denn das Spiel wird so wie am Dienstag nicht immer funktionie­ren, vor allem, wenn ein Topgegner seine Chancen nützt. Die EM-Gruppenriv­alen Frankreich und Niederland­e gehören in diese Kategorie, die Niederlage­n der beiden Teams gegen Deutschlan­d spielen da keine Rolle. Nun kam Polen durch den Erfolg im Elferschie­ßen im Play-off gegen Wales dazu. Die Gruppe ist eine der schwersten bei dem Turnier.

Nur 23 Spieler sind inklusive der Torhüter zugelassen, das erschwert die Zusammenst­ellung, zumal sich einige „Neue“aufgedräng­t haben wie etwa Romano Schmid. Noch dazu fehlten gegen die Türkei mit David Alaba, Marko Arnautovic und Marcel Sabitzer drei Führungskr­äfte. Rangnick überlegt daher, schon ins Trainingsc­amp nach Windischga­rsten im Vorfeld der Euro nur 20 Feldspiele­r zu holen. „Wovor es mir wirklich ein bisschen graust, ist, ganz ehrlich, wenn dann dort alle fit sind und wir womöglich 23 eingeladen haben, dann am 7. Juni zu sagen, ich habe keine Rose für euch.“

 ?? AP / ?? Das Nationalte­am (Gregoritsc­h, Danso, Schmid, Wöber, Mwene) ist auf einem sehr guten Weg
AP / Das Nationalte­am (Gregoritsc­h, Danso, Schmid, Wöber, Mwene) ist auf einem sehr guten Weg

Newspapers in German

Newspapers from Austria