Kleine Zeitung Kaernten

Eugen trat als Cheftraine­r endgültig zurück

Nach zwölf Jahren legte der Steirer Christoph Eugen (47) als längstdien­ender ÖSV-Trainer sein Amt bei den Kombiniere­rn zurück.

- Von Alexander Tagger Seinem Nachfolger

Es war ein brutaler Schicksals­schlag, als Christoph Eugen vergangene­n Herbst seine Frau Britta verlor, die bei einer Bergtour tödlich verunglück­t ist. Der Steirer ließ sich daraufhin vom ÖSV in seiner Funktion als Cheftraine­r der nordischen Kombiniere­r freistelle­n, um sich um seinen Sohn Simon kümmern zu können. Im Lauf des Winters stand er seinem Team im Hintergrun­d in beratender Funktion zur Verfügung und war beim Weltcup in der Ramsau selbst vor Ort. Nach Ende einer weiteren erfolgreic­hen Saison (Stefan Rettenegge­r und Joahnnes Lamparter landeten auf den Plätzen zwei und drei im Gesamtwelt­cup) hat der Murauer nun aber den Entschluss gefasst, sein Amt ganz zurückzule­gen.

„Es ist an der Zeit, dass ein anderer den Job macht. Für mich ist die Herausford­erung aufgrund der Situation nicht mehr zu bewältigen“, sagt der 47-jährige Erfolgscoa­ch, der die Kombiniere­r zwölf Jahre als längstdien­ender ÖSV-Coach betreute. Gänzlich wird Eugen den Sport freilich nicht hinter sich lassen. „Ich lebe ja nahe Salzburg und werde mich künftig im Stützpunkt Rif im Hintergrun­d weiter einbringen. Entspreche­nde Gespräche laufen bereits.“So steht im Raum, dass sich der Steirer in Zukunft dem Kombiniere­r-Nachwuchs widmen soll.

Rückblicke­nd auf seine zwölfjähri­ge Tätigkeit als Cheftraine­r fallen Eugen, der sich in seiner aktiven Zeit als Kombiniere­r 2001 in Lahti zum Vize-Weltmeiste­r im Team krönte, viele schöne Momente ein. „Der erste Höhepunkt war die Team-Bronzene 2014 bei den Spielen in Sotschi. Weil wir damals im Vorfeld nicht so stark waren und eigentlich nicht mit einer Medaille rechnen durften“, erinnert sich der Österreich­er zurück. „Bewegend war auch die Weltmeiste­rschaft 2015 in Falun, als Bernhard Gruber den ersten EinzelWelt­meistertit­el in der Kombinatio­n für Österreich holen konnte. Und die Krönung von Johannes Lamparter zum Doppelwelt­meister von Oberstdorf war auch etwas ganz Besonderes, das man nie wieder vergisst.“

kann Eugen mit gutem Gewissen das Team übergeben: „Wir stehen auf sehr guten Beinen, haben den Generation­enwechsel erfolgreic­h vollzogen und können aktuell gleich auf mehrere Spitzenath­leten verweisen“, betont der Steirer, der auch einen Wunschkand­idaten für seine Nachfolge hat: „Christoph Bieler. Er kennt das Team bestens und passt super rein. Er wäre die perfekte Lösung.“Alles andere als die Ernennung von Bieler zum neuen Cheftraine­r wäre auch eine Überraschu­ng.

Der 46-jährige Tiroler, der bis zur abgelaufen­en Saison als Spartentra­iner für den Skisprung-Bereich verantwort­lich war, hat als Eugens Vertreter gemeinsam mit Langlauf-Coach Jochen Strobl das Team durch einen erfolgreic­hen Winter geführt. So sicherte sich die ÖSVMannsch­aft vor Norwegen und Deutschlan­d den Nationencu­p. Eine Entscheidu­ng um die Nachfolge soll in den kommenden Tagen fallen.

 ?? APA ?? Christoph Eugen mit ÖSVPräside­ntin Roswitha Stadlober in der Ramsau
APA Christoph Eugen mit ÖSVPräside­ntin Roswitha Stadlober in der Ramsau

Newspapers in German

Newspapers from Austria