KI des Landes sorgt für Lob und Spott
Erste Gehversuche der Landesverwaltung in Richtung künstliche Intelligenz.
Wenn sich Mario Zechner digitale Projekte der öffentlichen Hand ansieht, beginnt bei vielen das Zittern. Der Softwareentwickler hat sich einen Namen gemacht, indem er Vorhaben der Bundesregierung, wie eine Datenbank für Lebensmittelpreisvergleiche, oder den AMS-Berufsinfomat, regelrecht zerlegt hat. Jetzt hat sich der Experte die von Peter Kaiser und Chief Digital Officer Christian Inzko präsentierte „Kärnten KI“angesehen. Das Urteil fällt nicht so vernichtend aus, wie es sich im ersten Moment liest. „Das ist ganz gut, was sie da planen. Sie stellen sich aber um einiges cooler dar, als sie sind und erwecken den Eindruck, als würden sie etwas Eigenes bauen. Dabei arbeiten sie mit fertigen KI-Modellen“, sagt Zechner.
Begriffe wie „Käsnudel-Intelligenz“ließen auf der Plattform X nicht lange auf sich warten. Dabei sei es sinnvoll, dass sich das Land keine eigene KI baut. „Für alles andere würde dem Land die Rechenkapazität fehlen“, sagt Zechner.
Ob das Ziel, die Bürger besser durch den Förderdschungel leiten zu können, aufgeht, werde sich zeigen. „Jedenfalls bis aufs trottelige Marketing kein voller Klogriff wie der AMSBot“, schreibt Zechner.
Beim Land kennt man die Diskussionen. „Einiges an Kritik entspricht leider dem Zeitgeist des grundlosen Verächtlichmachens und zeugt von wenig Seriosität“, sagt KaiserSprecher Andreas Schäfermeier. Man erarbeite mit „Kärntner Hirnschmalz“eine eigene und unabhängige KI und werde damit Kritiker überzeugen.
„Die Herausforderung lag darin, unter den vielen OpenSource-Modellen zu prüfen, welches auf unsere Anforderungen am besten passt. Es war klar, dass wir das Rad nicht neu erfinden werden, sondern auf Technologien zugreifen, die lokal betreibbar sind“, sagt Inzko. „Der Fokus liegt darauf, dass diese Basis von uns weiter entwickelt wird. Daher werden auch noch Experten aufgenommen“, sagt Inzko.