Münchner BayWa tief in roten Zahlen
Die Flaute am Bau setzt dem Konzern zu: 93 Millionen Euro Verlust.
sieht Huber weiter auf Erfolgskurs. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Jetzt werden wir weiter digitalisieren und automatisieren.“Eine neue Website sei bereits online, eine neue Smartphon-App werde gelauncht. Das SparplanAngebot soll stark ausgeweitet werden. Der Markt sei jedenfalls im Umbruch. Nutzten vor fünf Jahren erst 63 Prozent der Österreicher Onlinebanking, waren es 2023 schon 79 Prozent. EU-weit waren es laut Eurostat nur 64 Prozent. Selbst vier von zehn 6069-Jährigen können sich laut Market-Umfrage vorstellen, ein Konto bei einer Direktbank zu eröffnen.
Huber erwartet jedoch eine Marktbereinigung. Mit dem Ende der Zeit des billigen Geldes kämen Fin-Techs unter Druck. Diese müssten das Funktionieren ihrer Geschäftsmodelle unter Beweis stellen. Gleichzeitig kämpften Universalbanken mit der Modernisierung, „alte“Direktbanken und klassische Broker wiederum hätten „Fett angelegt“. Dem gegenüber stünden Neo-Banken und Neo-Broker wie Dadat, die ihre Geschäftsmodelle weiterentwickelten.
Keine er-bau-liche Bilanz für die Muttergesellschaft der Unser Lagerhaus WHG, die Münchner BayWa. Ergebnis und Umsatz des Mischkonzerns bzw. Agrarhändlers, der in 40 Ländern tätig ist, sackten 2023 ab. Unter dem Strich steht ein Verlust von 93 Millionen Euro. Der Umsatz sank um elf Prozent auf 24 Milliarden Euro. Nicht nur die schwache Baukonjunktur, auch der Zinsanstieg macht der BayWa zu schaffen, die 2022 noch einen Gewinn von 240 Millionen Euro verbuchte. Jetzt wird der Gürtel enger geschnallt: „Wir schauen uns jede unserer mehr als 500 Beteiligungen an und definieren Geschäftsfelder, von denen sich die BayWa trennen will“, kündigt der Vorstandsvorsitzende Marcus Pöllinger an. In der Folge werde es Verkäufe geben.
Die Unser Lagerhaus WHG sei von den Verlusten der BayWa nicht betroffen. „Wir waren und bleiben nachhaltig profitabel. Wir verfolgen unseren Expansionsweg in den Kerngeschäftsfeldern in Abstimmung mit unseren Eigentümern weiter. Der Bau einer neuen Werkstätte in Althofen ist bereits in Umsetzung“, sagen die Geschäftsführer Hubert Schenk und Markus Furtenbacher.
BayWa-Vorstand Marcus Pöllinger
„Neuer Anlauf für verlorenen Fei- ertag“, 28. 3. ie wirtschaftliche Gegen- reformation bedrängt die österreichischen Protes- tanten schon seit fünf Jahren. Ausgerechnet der christlich so- ziale Kanzler Kurz (Nomen est Omen) hat den Karfreitag als Feiertag abgeschafft. Seit- dem müssen die Protestanten an ihrem höchsten Feiertag zur Arbeit, seit fünf Jahren bleibt der Staat unbeugsam. Es war in der Vergangenheit nicht die ka- tholische Kirche, die einst die evangelischen Christen aus- grenzte, verfolgte, von ihren Kindern trennte und aussiedel- te. Es waren die Habsburger, die fromme evangelische Landsleu- te drangsalierten und zur Aus- wanderung zwangen. Ausge- nommen ist der Reformkaiser Joseph II, der mit seinem Toleranzpatent der Protestantenhatz ein Ende setzte. Das Toleranzpatent bildete den Beginn des Zueinanders der österrei- chischen Christen, des friedli- chen Miteinanders der Ökume
Dne. Die gemeinsame Karfreitag- Schweigeprozession durch die Klagenfurter Innenstadt ist nur ein Symptom für diese schöne Entwicklung.
Aber die Regierung be- harrt auf der Abschaffung des Karfreitags mit jener Hartnä- ckigkeit, die man aus dem Wirt- schaftsbereich nur zu gut kennt. Dieser rüden Beharrlichkeit der Regierung setzt die evangeli- sche Kirche wenig Kampfkraft entgegen. Luther hätte da an- ders agitiert, etwa wie die Katholische Aktion hervorragend demonstriert. Außerdem sollte der Karfreitag längst für alle christliche Konfessionen als of- fizieller Feiertag gelten. Gegen- argument des Handels: Dies würde dem Ostergeschäft schaden. Hat nicht Jesus die Händler aus dem Tempel geworfen ...? Ilse Gerhardt, evang. AB,
Klagenfurt
Täglicher Tod
Mit dem Segen des Patriarchen Kyrill bringen russisch-orthodo- xe Christen ihren Brüdern und
Schwestern in der Ukraine tag- täglich den Tod. Im Heiligen Land bekämpfen sich ebenso blutig Juden und Muslime, auch heute am Karfreitag, der dem besonderen Gedächtnis der Kreuzigung des Juden Jesus von Nazaret gewidmet ist. Was für ein dramatisches Zeugnis wider den Schöpfergott, den alle drei abrahamitischen Religionen verehren.
Wird uns schmecken?
Ganz besonderen Dank für die hervorragenden Beiträge zum Thema des Tages und alles, was noch zum Triduum kommt! Gottes Segen für die ganze Redaktion! Frohe Ostern!
Mag. Emma Spöcklberger,
St. Paul
Reduziert?
„Eine karwöchentliche Entschlüsselung“, 24. 3.
Wenn man sieht, was Theologie in den letzten Jahrhunderten aus dem Christentum gemacht hat und wie gerade jetzt zu Ostern darüber geschrieben
Gegensatz zu den Beiträgen in den „sozialen“Medien, wie übri- gens auch die Titelblätter zu den Kar- und Ostertagen.
Danke auch für die Freischal- tung der elektronischen Ausga- be aus Anlass des Länderspieles gegen die Türkei. Somit werden auch Abonnenten, die „nur“die analoge Ausgabe lesen, auf dem letzten Stand gehalten. Viel- leicht eine Anregung für andere aktuellste Ereignisse, die nach
dem Ende der Drucklegung ge- schehen. Bruno Obenaus,
St. Stefan
Anglizismen
Klar, es geht bei vielen Bezeich- nungen für diverse Örtlichkei- ten um das Bestreben, mög- lichst international und zeit- geistig zu sein. Dazu gehören die scheinbar unverzichtbaren Ang- lizismen. So schön, so gut. In Vil- lach stehen Betrachterin und
Betrachter am rechten Drauufer und werden am Ufer gegenüber mit einer sogenannten „Freizeit Base“sprachlich und optisch verwöhnt. Es ist schlicht provin- zieller Ausdruck missverstande- ner Internationalität. Wenn schon „internäschional“, wie es eben in der Provinz klingt, dann schon richtig. Ergo hieße es „Lei- sure Base“oder „Freizeit Platz“. Wer sprachlich nur einen Fun- ken Gefühl hat, der wird „Base“ mit „Cousine“assoziieren. Ergo hieße es „Freizeit Cousine“was durchaus nett, aber nicht sehr sinnvoll ist. Man kann eben alles übertreiben!
Wenig Aufmerksamkeit
Kleine Zeitung online „Fladern statt klauen, Panier statt Panade ...“Steirer bastelte DolmetschBrowser“, 27. 3.
Gratulation zur Entwicklung Ihres Browser-Add-on. Bleibt nur zu hoffen, dass viele Lehrerinnen ihre Vorbereitungen von ihrem „Add-on“überarbeiten lassen. Ich weiß, dass Sprache sich entwickelt, ich finde es aber trotzdem bedauerlich, dass der „österreichischen Sprache“im österreichischen Schulwesen so wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird!