Vier fehlende Bolzen und die vielen Folgen
Boeings Peinlichkeiten: Herausgebrochene Rumpfteile, verlorene Räder und unerreichte Überprüfungen.
ie Maschine der Alaska Airlines, eine Boeing 737-9 MAX, gilt als so gut wie neu. Doch schon sechs Minuten nach dem Start in Portland ist am 5. Jänner ein lauter Knall zu hören. In einer Flughöhe von 5000 Metern und bei einer Geschwindigkeit von 720 km/h bricht ein Rumpfteil aus der Maschine heraus, die Crew leitet umgehend eine Notlandung ein. 20 Minuten später landet die Boeing wieder, die 170 Passagiere an Bord entgehen einer Katastrophe nur knapp und kommen mit dem Schrecken davon. Später stellen Ermittler fest, dass Befestigungsteile gefehlt hatten. Von vier wichtigen Bolzen ist die Rede, Rumpf-Zulieferer Spirit AeroSystems gerät zunehmend in Bedrängnis.
In den nächsten Monaten wird auch Boeing sukzessive an Halt verlieren. Mit der steigenden Aufmerksamkeit steigt die Anzahl der gemeldeten
DPannen. Am 7. März verliert eine Boeing 777 beim Start in San Francisco ein Rad. Nur ein paar Tage später löst sich bei einer 737-800 von United Airlines eine Abdeckung an ihrem Rumpf, festgestellt wird das erst nach der Landung. Ebenfalls Anfang März sackt eine 787-9 Dreamliner auf dem Flug nach Auckland plötzlich ab, 50 Menschen werden verletzt. Von einem „technischen Problem“ist bald die Rede, vermutet wird ein Problem am Pilotensitz.
Zudem wird spruchreif, dass das Modell 737 MAX durch mehrere Dutzend Sicherheitsüberprüfungen der US-Luftfahrtbehörde FAA gefallen war. Die FAA ordnet zwischenzeitlich ein vorübergehendes Flugverbot für Maschinen der 737-MAX-Reihe an, betroffen sind 171 Flugzeuge. Außerdem untersagt die Behörde Boeing vorerst, die Produktion der MAX-Maschinen auszuweiten.
Getroffen von einem 777-Reifen