Cannabis: Deutschland ist kein Vorbild
MDwarnt davor, den Konsum von Cannabis auch in Österreich zu legalisieren. it 1. April trat in Deutschland das Cannabisgesetz in Kraft, mit dem insbesondere der private Eigenanbau durch Erwachsene zum Eigenkonsum von Cannabis legalisiert wurde. Aus Sicht des deutschen Gesetzgebers werde damit das Ziel verfolgt, zu einem verbesserten Gesundheitsschutz beizutragen, die cannabisbezogene Aufklärung und Prävention zu stärken, die organisierte Drogenkriminalität einzudämmen sowie den Kinder- und Jugendschutz zu stärken.
Auf seiner Homepage weist das deutsche Gesundheitsministerium u. a. auf folgende mögliche negative Auswirkungen von Cannabiskonsum hin: „In Abhängigkeit von individuellen Gegebenheiten können akut Angst- und Panikgefühle, Orientierungslosigkeit, verminderte Reaktionsfähigkeit, Erinnerungslücken, depressive Verstimmung und Halluzinationen auftreten. Länger andauernder Konsum kann zu psychischen Störungen wie Depressionen und Psychosen führen. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind aufgrund des Reifungsprozesses des Gehirns bis zu einem Lebensalter von 25 Jahren (Das Cannabisgesetz legalisiert Konsum ab dem 18. LJ) besonders anfällig für psychische, physische und soziale Auswirkungen eines langfristigen, aber auch kurzfristigen Cannabiskonsums.“iese potenziell verhängnisvollen gesundheitlichen (sowie gesellschaftlichen) Auswirkungen durch Cannabiskonsum werden von den deutschen Gesetzgebern offensichtlich in Kauf genommen. Die Legalisierung wird unter anderem damit gerechtfertigt, dass trotz bisherigen Verbots von Erwerb und Besitz Cannabis zunehmend konsumiert werde. Dieser Umstand wird somit als gegeben hingenommen und eine Droge mit bedrohlichen Auswirkungen legalisiert. Aus medizinischer Sicht wäre eine allfällige Nachahmung durch den österreichischen Gesetzgeber höchst hinterfragenswert.
„Aus medizinischer Sicht wäre eine Nachahmung durch den österreichischen Gesetzgeber höchst hinterfragenswert.“
ist ehemaliger Rektor der Medizinischen Universität Graz.