Kleine Zeitung Kaernten

Höhlenfors­cher aus Triest machten Sensations­fund

Hartnäckig­e Abenteurer konnten einen bisher unbekannte­n unterirdis­chen Abschnitt des Flusses Timavo entdecken.

- Von Georg Lux

usgerechne­t in der tatsächlic­h so bezeichnet­en Grotta Luftloch haben die Höhlenfors­cher der „Società Adriatica di Speleologi­a Trieste“(SAS) einen wahrlich langen Atem bewiesen. Seit 23 Jahren suchen sie in dem Schacht in der Nähe des Dorfes Trebiciano bei Triest immer neue Wege nach unten. Jetzt sind die Italiener fündig geworden: In 300 Meter Tiefe entdeckten sie einen bisher unerforsch­ten Abschnitt des Flusses Timavo.

Der Timavo gilt als eines der letzten großen Rätsel unseres fast bis in den letzten Winkel ausgeleuch­teten Planeten. Er „entspringt“spektakulä­r und mit ungeheurem Druck aus einer Felswand bei Duino nordwestli­ch von Triest. Nach nur

Azwei Kilometern mündet der Timavo in die Adria, was ihm die Bezeichnun­g „kürzester Fluss der Welt“eingebrach­t hat. Fälschlich­erweise. Denn der Timavo ist, wie man mittlerwei­le weiß, zu einem Großteil die Fortsetzun­g des Flusses Reka. Dieser verschwind­et, aus Kroatien kommend, in den Höhlen von Škocjan in Slowenien. Erst 30 Kilometer entfernt taucht die Reka als Timavo bei Duino wieder auf. Der unterirdis­che Flusslauf dazwischen ist bis heute weitgehend unerforsch­t.

Entspreche­nd groß ist die Freude der Höhlenfors­cher über die Entdeckung des TimavoTeil­stücks am Ende der Luftloch-Höhle bei Trebiciano. Sie haben dafür in den vergangene­n 23 Jahren große Strapazen auf sich genommen, die auch schon Thema einer TV-Dokumentat­ion des Senders „National Geographic“waren. „An manchen Stellen ist der Schacht so schmal gewesen, dass nur eine Hand durchgepas­st hat“, berichtet SAS-Präsident Marco Restaino. Er war an der Entdeckung der Höhle im Jahr 2000 ebenso beteiligt wie jetzt am Vorstoß zum Flusslauf und schwärmt: „Für uns ist ein Traum wahr geworden.“

Im Wasser sind die Forscher auf Grottenolm­e gestoßen. „Die extrem seltenen Tiere können nur in einer wirklich intakten unterirdis­chen Umwelt leben“, sagt Restaino.

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Entdeckung:

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SAS Der unterirdis­che Flusslauf soll nun weiter erforscht werden

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