Höhlenforscher aus Triest machten Sensationsfund
Hartnäckige Abenteurer konnten einen bisher unbekannten unterirdischen Abschnitt des Flusses Timavo entdecken.
usgerechnet in der tatsächlich so bezeichneten Grotta Luftloch haben die Höhlenforscher der „Società Adriatica di Speleologia Trieste“(SAS) einen wahrlich langen Atem bewiesen. Seit 23 Jahren suchen sie in dem Schacht in der Nähe des Dorfes Trebiciano bei Triest immer neue Wege nach unten. Jetzt sind die Italiener fündig geworden: In 300 Meter Tiefe entdeckten sie einen bisher unerforschten Abschnitt des Flusses Timavo.
Der Timavo gilt als eines der letzten großen Rätsel unseres fast bis in den letzten Winkel ausgeleuchteten Planeten. Er „entspringt“spektakulär und mit ungeheurem Druck aus einer Felswand bei Duino nordwestlich von Triest. Nach nur
Azwei Kilometern mündet der Timavo in die Adria, was ihm die Bezeichnung „kürzester Fluss der Welt“eingebracht hat. Fälschlicherweise. Denn der Timavo ist, wie man mittlerweile weiß, zu einem Großteil die Fortsetzung des Flusses Reka. Dieser verschwindet, aus Kroatien kommend, in den Höhlen von Škocjan in Slowenien. Erst 30 Kilometer entfernt taucht die Reka als Timavo bei Duino wieder auf. Der unterirdische Flusslauf dazwischen ist bis heute weitgehend unerforscht.
Entsprechend groß ist die Freude der Höhlenforscher über die Entdeckung des TimavoTeilstücks am Ende der Luftloch-Höhle bei Trebiciano. Sie haben dafür in den vergangenen 23 Jahren große Strapazen auf sich genommen, die auch schon Thema einer TV-Dokumentation des Senders „National Geographic“waren. „An manchen Stellen ist der Schacht so schmal gewesen, dass nur eine Hand durchgepasst hat“, berichtet SAS-Präsident Marco Restaino. Er war an der Entdeckung der Höhle im Jahr 2000 ebenso beteiligt wie jetzt am Vorstoß zum Flusslauf und schwärmt: „Für uns ist ein Traum wahr geworden.“
Im Wasser sind die Forscher auf Grottenolme gestoßen. „Die extrem seltenen Tiere können nur in einer wirklich intakten unterirdischen Umwelt leben“, sagt Restaino.
QR-Code scannen für mehr Bilder.
Entdeckung: