Kleine Zeitung Kaernten

Glasfasera­usbau: Warten auf Aufruf

Politische Neuordnung verunsiche­rt, Fördergeld­verzögerun­g nutzt Kärnten.

- Hansi Mikl

nfang März zog sich Florian Tursky, als Digitalisi­erungsstaa­tssekretär im Finanzmini­sterium (BMF) mit dem milliarden­schweren Breitbanda­usbau betraut, zurück. Tursky will Bürgermeis­ter in Innsbruck werden. Das führt zu einer Neuordnung innerhalb der

Regierung. Die Digitalisi­erungsagen­den sollen in die Zuständigk­eit von Staatssekr­etärin Claudia Plakolm (beide ÖVP) wandern. Und damit auf direktem Wege ins Bundeskanz­leramt. Der Breitbanda­usbau wird aber voraussich­tlich im Finanzmini­sterium bleiben.

Die abermalige Neuaufstel­lung sorgt jetzt in einigen Ländern für Unbehagen. Zu tun hat das mit dem aktuellste­n Förderaufr­uf für den Glasfasera­usbau in unterverso­rgten Gebieten. Kärnten, die Steiermark und auch das Burgenland kamen Ende letzten Jahres nämlich nicht zum Zug und wurden bis zum „Sommer 2024“vertröstet. Der Fördertopf soll mit 200 Millionen Euro gefüllt sein. Zur Verzögerun­g kam es, weil ein

Aprivater Anbieter zahlreiche Ausbauplän­e anmeldete. Der Bund erkannte diese Einmeldeda­ten an und zog den Fördercall mit dem Verweis zurück, man müsse die „Förderkart­e neu konsultier­en“. Nun sorgt das Agieren des Privaten für Unbehagen in den Ländern – und sogar eine juristisch­e Auseinande­rsetzung. ie fehlende Möglichkei­t, beim letzten Fördercall einzureich­en, kam „uns sogar sehr entgegen“, erklärt Peter Schark, Geschäftsf­ührer der Breitbandi­nitiative Kärnten (BIK). Man stecke mitten in der Umsetzung eines 200 Millionen Euro schweren Investitio­nsvolumens in 40 Gemeinden. Die Fertigstel­lung der fünf neuen Förderregi­onen muss bis 2027 erfolgen. Und das sei wegen voll ausgelaste­ter (Tief-)Bauunterne­hmen kein leichtes Unterfange­n. Beim nächsten Fördercall „reichen wir sicher wieder ein. Ich bin überzeugt, dass dann auch viel Geld nach Kärnten fließen wird“. Es sei denn, warnt Schark, es gebe wieder „feindliche Besetzunge­n durch Fördernehm­er, die das dann nicht zur Gänze umsetzen.“

Im BMF heißt es auf Nachfrage, dass man am Fördercall im Sommer und der Förderhöhe festhalten wolle.

M. Zottler, U. Sommersgut­er

D

aus Petschnitz­en.

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APA Staatssekr­etä- rin Claudia Plakolm
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KK BIK-Geschäftsf­ührer Peter Schark

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