Kleine Zeitung Kaernten

Mobile Teams gegen Gewalt an Schulen

Bildungsmi­nister Polaschek (ÖVP) sieht Geldstrafe­n für Eltern als „letztes Mittel“.

- Ernst Sittinger

er vom Bildungsmi­nisterium geplante Maßnahmenk­atalog zum Gewaltschu­tz an Schulen dürfte bald fertig sein. Das Papier werde „bis spätestens Ende der Sommerferi­en“vorliegen, sagt Minister Martin Polaschek (ÖVP). Konkret geht es um ein Modell, für das aus allen Bundesländ­ern die besten Vorschläge zusammenge­tragen werden. Dieser Katalog wird dann den Bildungsdi­rektionen an die Hand gegeben.

Aus der Steiermark etwa fließen zwei Punkte ein: der Einsatz mobiler Kriseninte­rventionst­eams sowie eine zentrale Anlaufstel­le in der Bildungsdi­rektion, wo

Lehrer im Krisenfall andocken können. Wenn Schüler wegen Fehlverhal­tens vom Unterricht suspendier­t werden, sollen künftig verstärkt Begleittea­ms vor Ort unterstütz­en. Dabei geht es auch darum, das komplexe Verfahren der Suspendier­ung juristisch sauber durchzufüh­ren.

„Wir müssen rascher reagieren und dafür sorgen, dass die Schulen ein sicherer Ort sind“, sagt Polaschek. Dazu müssten auch die Eltern verstärkt in die

DPflicht genommen werden. Verwaltung­sstrafen oder Bußgelder, wie verschiede­ntlich von ÖVP- und Neos-Politikern vorgeschla­gen, sieht er nur als letztes Mittel. Gefordert sei vielmehr die Sozialarbe­it. Dazu habe man Planstelle­n aus dem Schulquali­tätsmanage­ment bereitgest­ellt. Auch das Budget für Extremismu­s-Workshops habe man erhöht. „Wir müssen auch das Thema der Antisemiti­smus-Bildung neu denken“, so der Minister mit Blick auf die Probleme im Gefolge des Nahostkonf­likts.

Keine greifbaren Resultate gibt es vorerst beim Plan, ein eigenes Berufsbild für pädagogisc­hes Unterstütz­ungsperson­al zu schaffen. Man verhandle seit einiger Zeit intensiv mit der Gewerkscha­ft der Privatange­stellten, heißt es. Dabei geht es um den Wunsch, an den auszubauen­den Ganztagssc­hulen neben den Lehrkräfte­n auch Freizeitpä­dagogen mit unterschie­dlichen Kompetenze­n – etwa Logopäden – zu engagieren. Das gebe es schon in vielen europäisch­en Ländern.

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MANHART Minister Martin Polaschek (ÖVP)

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