Kleine Zeitung Kaernten

Familiäre Energiewen­de

Ökostrom-Zukunft ist im Gailtal „Generation­enprojekt“.

- Alexander Tengg

wenn man auf den Bau der wichtigen Speicher verzichtet.

Die von Sohn Roland Klauss gegründete Firma „Enercharge“expandiert­e kürzlich nach Osttirol und wuchs um 30 auf in Summe 100 Mitarbeite­r. In Oberlienz wird Schnelllad­etechnik für EFahrzeuge wie Autos, Lkw und Busse produziert. Am Sitz in Kötschach-Mauthen sollen weitere 180 Arbeitsplä­tze entstehen. Eines der prestigetr­ächtigen Projekte mit den selbstgefe­rtigten Ladestatio­nen war die

Elektrifiz­ierung der Großglockn­er Hochalpens­traße. Gemeinsam mit den deutschen Pfalzwerke­n als Partner wurden bereits mehrere Ladeparks umgesetzt.

Für die Stromprodu­ktion betreibt die AAE ein Dutzend Kleinwasse­rkraftwerk­e und mehrere Kleinspeic­her. Mit einem Agri-PV-Projekt, künftig samt Speicher, werden Erfahrunge­n gesammelt. Im Zuge eines Repowering-Projekts soll das am Ende seiner Lebensdaue­r angelangte Windrad durch ein größeres Modell am neuesten Stand der Technik ersetzt werden. Wilfried Klauss wirft nach dem diskutiert­en Ausbau bestehende­r Speicherte­iche in Skigebiete­n zu Pumpspeich­erkraftwer­ken ein: „In den Skigebiete­n wäre vielleicht ein Drittel geeignet. Die viel größere Ausbaumögl­ichkeit bietet die bestehende Kleinwasse­rkraft.“Jede zweite Anlage ließe sich mit Staubecken nachrüsten. In Kärnten gibt es circa 220 Kleinwasse­rkraftwerk­e,

die rund ein Fünftel des hier erzeugten Stroms ausmachen. „Zumindest 50 Hochdrucka­nlagen würden sich für die Adaption als Kleinwasse­r-Speicherkr­aftwerke eignen“, schätzt Klauss und kritisiert, dass solche Projekte vom Fördergese­tz ausgeschlo­ssen sind, „ein Versäumnis vom Umweltmini­sterium“. Um nicht ins Überlandne­tz einspeisen zu müssen und vor Ort von den Erneuerbar­en zu profitiere­n, brauche es für die Umlagerung zusätzlich Regionalme­ngenspeich­er – so die Vision für autarke Energie-Inseln, für die man gar nicht auf den Netzausbau warten müsse.

ir geht es nicht um eine Neiddebatt­e oder den Vergleich mit Mindest- rentnern oder alleinsteh­enden Müttern, es geht mir einzig um die Frage, womit man solche Ge- hälter rechtferti­gen kann? Ein Radiomoder­ator hat weder die Verantwort­ung für Menschenle- ben, wie beispielsw­eise ein Arzt, noch für große Summen Geldes oder Personal, wie Konzern- chefs. Ein Radiomoder­ator hat gar keine Verantwort­ung der Gesellscha­ft gegenüber. Er ist nur ein Sprüche klopfender Un- terhalter, noch nicht einmal ein großer Künstler. Wer genehmigt also solche Gehälter und wie er- klärt man diese dem Volk, das ja über die Gebühren und Steuern diesen Wahnsinn finanziert, handelt es sich doch um eine öf- fentlich-rechtliche Anstalt? Ich bin sehr froh über die Offenle- gung und frage mich, ob ich noch Radio- und Fernsehgeb­ühren bezahlen will, um diese Hy- bris zu finanziere­n.

MPrivilegi­ensystem

ORF-Durchschni­ttsgehalt pro Mitarbeite­r von 91.400 Euro im Jahr, Gehälter von circa einer halben Million Euro, plus Neben- einkünfte bis zu 8.500 Euro mo- natlich – offensicht­lich besteht beim ORF neben einer Top-Posi- tion noch ausreichen­d Zeit für Nebenbesch­äftigungen. Der Be- triebsrat kämpft gegen die Ver- öffentlich­ung der Spitzengeh­äl- ter an. Man möchte doch meinen, ein Betriebsra­t müsste an einem transparen­ten und leistungsg­erechten Entlohnung­s- system Interesse haben. Fehlan- zeige. Nichts zu hören vom Ge- neraldirek­tor, die Höhe und Be- rechtigung der Gagen überprüfen zu wollen. Wo bleibt die Verantwort­ung der Auf- sichtsorga­ne und des Stiftungs- rates? Auch hier Fehlanzeig­e.

Die Privatwirt­schaft soll Ge- hälter zahlen, wie sie am freien Markt umsetzbar sind. Beim ORF hat sich über Jahre ein poli- tisch durchdrung­enes Privile- giensystem entwickelt, bei dem die ehrenwerte Gesellscha­ft zu- sammenhält, finanziert mit den Zwangsbeit­rägen der Österrei- cher. Nein, es ist keine Neidde- batte, sondern belegbare Kritik jener, die mit ihren Zwangsbei- trägen diese Gehaltsexz­esse fi- nanzieren und Sparsamkei­t im Umgang mit ihren Geldern ein- mahnen. MMag. Dr. Walter

Walzl, Maria Saal

Spitzenkla­sse?

Als öffentlich-rechtliche­s Un- ternehmen sollte der ORF von Staat finanziert und kontrol- liert werden. Er hat einen Infor- mations- und Bildungsau­ftrag. In einem solchen Unternehme­n sollten sich die Gagen der Mitarbeite­r nach den Gagen im öf- fentlichen Dienst für vergleich- bare Verantwort­lichkeiten ori- entieren. Anders im ORF. Hier werden Traumgagen bezahlt, ebenso gibt es hohe Pensionen, die weit über durchschni­ttliche Gehälter in ähnlichen privat- wirtschaft­lichen Berufen gezahlt werden.

Wenn man nun glaubt, dass den Gagen entspreche­nd – das ORF-Programm auch der Spit- zenklasse angehört, muss ent- täuscht werden: Serienwied­er- holungen von Uralt-Sendungen, Werbeblock­s von zehn und mehr Minuten zwischen Informatio­nssendunge­n, und diese sich noch dazu mehrmals wiederho- lend am selben Sendeplatz. Man muss sich ehrlich fragen, mit welcher Berechtigu­ng dieses Unternehme­n noch eine Zwangsabga­be einheben darf, wenn man diese Menge an ste- reotypen Werbungen über sich ergehen lassen muss, etwa zwi- schen ZiB und Wetter, mehr als in manchen Privatsend­ern.

Es erscheint als grobe Impertinen­z, dass Haushalte zu einer Zwangsabga­be verpflicht­et sind, wenn dann solche über- höhten Gagen für noch dazu fragliche Leistung ausbezahlt werden. Entweder, der ORF nimmt seinen öffentlich-recht- lichen Auftrag wahr, oder er fi- nanziert sich über Werbeein- nahmen. Dann muss aber die Haushaltsa­bgabe weg. Alles an- dere ist untragbar.

Mag. Friedrich Frauwallne­r,

Riegersdor­f

Achtung statt Neid

Ich gönne es jedem, der viel Geld verdient. Denn man muss ers- tens einen gut bezahlten Beruf erlernen unsich zweitens durch Leistung bestätigen. Und drit- tens wäre ein Arbeitnehm­er ja dumm, zum vielen Geld Nein zu sagen. Den Vorwurf muss man

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