Metall-Attacke in Lack und Leder
Judas Priest zeigte in der Stadthalle Wien, dass „British Steel“kein Ablaufdatum hat.
anic Attack, Panic Attack.“Schon beim ersten Song ließ Judas Priest am Ostermontag in der Wiener Stadthalle keinen Raum für Interpretation: „Judas Fucking Priest“ist zurück. Die neuen Songs des nur wenige Wochen alten Albums „Invincible Shield“standen Seite an Seite mit den Krachern aus 50 Jahren Bandgeschichte.
Rob Halford trat als glitzernder „Metal God“auf die Bühne, begleitet von den mächtigen Riffs der Herren rund um Bassist Ian Hill. Halford schritt mit seinem Rauschebart über die Bühne und sein Gesang erreichte dabei noch immer messerscharfe Höhen – obwohl bereits 72 Jahre alt. Die Fans streckten die Hände in die Höhe und Priest antwortete mit „The Serpent and the King“vom neuen Album. Man spürte das Feuer der Band, das auch in den Visuals loderte.
Priest köchelten ihren „British Steel“, wie ihr legendäres Album aus 1980 heißt. Ein erster Höhepunkt wurde mit „Love Bites“erreicht: „When you feel safe, When you feel warm. That’s when I rise, that’s when I crawl.“Der Song „Crown of Horns“war danach das Luftholen vor dem Sturm, der mit „Invincible Shield“eingeläutet wurde. Spätestens jetzt war klar: Judas Priest ist eine Macht. Als die Band kurz die Bühne verließ, um durchzuschnaufen, heizte Schlagzeuger Scott Travis die Menge an: „Was wollt ihr hören?“Man hörte die ersten „Painkiller“-Rufe. Die Band
PRob Halford beeindruckte mit seinen „Screams“
kam wieder auf die Bühne und Halford sang sich in Stimmung: „Faster than a bullet. Terrifying scream.“Seine Schreie hallten durch die Menge und trafen etwas im Gehirn. Es tat fast weh, doch er setzte noch eines darauf: „Painkiller“. Schmerz wurde mit Schmerz kuriert. Gegen 22.40 Uhr startete Halford das Motorrad und parkte es vor das Schlagzeug und sang „Living after Midnight“.
Es war aber auch ein Konzert, das wie eine Zeitreise in eine schöne Welt des guten alten (britischen) Heavy Metals funktionierte. Ein Abend, der von Uriah Heep eingeläutet wurde. Bernie Shaws Stimme war gut geölt und Mick Box hatte hörbar Spaß am Spiel – zwischen „Grazed by Heaven“und „Lady in Black“. Auf die Hardrock-Veteranen folgte die ebenso legendäre Band „Saxon“, die ordentlich zur Sache schritt. Peter „Biff“Byford durchmaß mit seiner wallenden Mähne die Bühne und heizte die Stimmung an. Bei „Princess of the Night“gab es kein Halten mehr. 150 Jahre Metal gaben sich an diesem Ostermontag in der Stadthalle die Ehre – „Living after Midnight. Rocking to the Dawn“.
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