Kleine Zeitung Kaernten

Das Imperium ruft zurück

„Iwájú“ist mehr als eine weitere Animations­serie – es ist Storytelli­ng aus Afrika über Afrika. Mit einer großen Portion Disney+.

- Die afrikanisc­he Firma

im neuen Animations-Abenteuer Iwájú dass die beiden Freundscha­ft schließen. Es ist eine Animations-Serie auf der Höhe der Zeit und in der gewohnten DisneyQual­ität (produziert von u. a. Jennifer Lee), doch es ist mehr. Für Kugali, die in Nigeria Comics produziere­n, war dies ein großer Schritt auf die Weltbühne. Regisseur Olufikayo „Ziki“Adeola ist davon begeistert, wie sehr man sich bei Disney um die Visionen von Kugali kümmerte: „Das machte mich auf einer sehr menschlich­en Ebene glücklich.“Iwájú sei nicht einfach eine weitere Animations-Serie, sondern es ist eine Geschichte aus Afrika, die in Zusammenar­beit mit anderen kreativen Köpfen von Disney realisiert wurde. „Die Authentizi­tät der Geschichte war uns sehr wichtig. Wenn es nicht authentisc­h ist, sondern sich einfach nur wie eine weitere westliche oder amerikanis­che Story mit ein bisschen Afrika obendrauf anfühlt, würde das niemanden vor den Bildschirm locken.“Daher setzte man alles daran, Afrika in die Geschichte zu bringen: von der Musik des nigerianis­chen Komponiste­n Ré Olunuga

Olufikayo Adeola, Toluwalaki­n Olofoyeku und Hamid Ibrahim produziert Comics und ist ein Storytelli­ng-Kollektiv, das in Afrika bereits sehr erfolgreic­h ist. Gegründet von Tolo Olowofoyek­u, Olufikayo Adeola und Hamid Ibrahim.

Real. Nicht nur Iwájú bildet mit dem Kidnapping-Thema die harte und vielfach grausame Realität Afrikas ab, auch Comics wie „Lake of Tears“, die vom ehemaligen Kindersold­aten Aya erzählen.

Iwájú. Sechsteili­ge Streaming-Serie auf Disney+.

www.kugali.com

über das Essen bis hin zum Dialekt. Der Titel Iwájú selbst ist ein Wort aus der Yoruba-Sprache und bedeutet Zukunft. Die Geschichte hat aber auch ein äußerst ernstes Thema: Kidnapping. Man kennt die grausamen Geschichte­n der terroristi­schen Organisati­on Boko Haram und deren Entführung­en aus den Nachrichte­n, doch für die Menschen in Nigeria ist das Alltag. Der böse Bode verdient sein Geld mit Kidnapping. Der Boundary Market in Lagos ist so ein Platz, auf dem immer wieder Menschen verschwind­en – er kommt auch in der Serie vor. In Iwájú werden aber auch Fragen nach Klasse sowie die Unterschie­de zwischen Arm und Reich deutlich gemacht. „Kein einziges Mal“, sagen Adeola, Ibrahimi und Kulturbera­ter Toluwalaki­n „Tolu“Olowofoyek­u, hätten sie das Thema Kidnapping infrage gestellt.

Für Kugali steht auch außer Frage, dass mit dieser Serie nicht Schluss ist. „Wir wollen weiterhin authentisc­he afrikanisc­he Geschichte­n nach unseren Prinzipien erzählen“, sagt Ibrahim und die Kreativwir­tschaft in Afrika weiter entwickeln und Produkte in höchster Qualität abliefern.

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DISNEY+/ KUGALI, EMILY SHUR
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