Kleine Zeitung Kaernten

Match um Sammler und Milliarden

Verkauf der Stickeralb­en zur Fußball-EM startet ab heute. Das Match ging an US-Anbieter Topps, das Panini ausstach.

- Von Eva Gabriel

ammeln gehört zum Menschen, es schafft Ordnung in einer chaotische­n Welt, vertreibt Langeweile, dient der Weiterbild­ung, bringt Anerkennun­g. Und es ist getrieben vom Wunsch nach Vollständi­gkeit.

Pünktlich zur Fußball-Europameis­terschaft der UEFA, die am 14. Juni beginnt, sind wieder viele Menschen im Sammelfieb­er. Heute startet der Verkauf von Stickern zur aktuellen EM, zum ersten Mal seit Jahrzehnte­n ohne Panini. Nach 44 Jahren, in denen die Aufkleber des italienisc­hen Milliarden-Konzerns Panini das Sammelfieb­er der Fans befeuerten, tritt diesmal ein anderer Akteur auf den Plan. Das US-Unternehme­n Topps aus New York, bereits Partner der Bundesliga und der Champions-League, hat

Ssich die Rechte für die Turniere 2024 und 2028 gesichert. Produziert werden die Hefte und die Abziehbild­er der 24 EM-Teilnehmer-Länder – für einen Euro pro Packerl. Die EM-Teilnehmer sind je auf einer Doppelseit­e mit 18 Spielern vertreten – zudem gibt es von jedem Team ein silbriges Wappen. Vier Spieler jedes Teams werden zusätzlich als „Star Player“und „Player to watch“vorgestell­t. Insgesamt gibt es 728 Sticker zu sammeln, verteilt auf 88 Seiten. Ein kosteninte­nsiver Zeitvertre­ib, wenn man die vielen Dubletten mitrechnet. Weiters bietet Topps Sammelkart­en an. Wie hoch die Auflage der Alben ist, wird nicht verraten.

Panini hatte das EM-Stickeralb­um seit 1980 produziert. Das Unternehme­n aus Modena brachte zur Weltmeiste­rschaft 1970 in Mexiko erstmals ein Album auf den Markt. Bis heute ist Panini Werbepartn­er des Weltverban­ds Fifa. Zu jeder WM-Endrunde präsentier­t die Firma ein neues Stickerhef­t. Im WM-Jahr 2018 nahm Panini laut eigenen Angaben erstmals mehr als eine Milliarde Euro ein.

Jetzt drängt Topps auf den Markt der Klebebilde­r und mit ihm sein neuer Eigentümer, der US-Riese Fanatics – ein bei der jüngsten Finanzieru­ngsrunde mit 31 Milliarden Dollar bewerteter Sportwette­n-Anbieter. Firmengrün­der Michael Rubin strebt offenbar danach, die Lizenzen

aller wichtigen Turniere und Sportligen zu erwerben. Auch die der Fußball-WM, die noch bis 2030 bei Panini liegen. Die Fußball-EM 2024 ist für Topps bisher „das mit Abstand größte Projekt der Firmengesc­hichte“, sagt Patrick Rausch, Marketingc­hef für Europa und Asien. „Das Stickeralb­um ist nach wie vor das Produkt des Turniers. Wir werden diese Sammelkult­ur weiter vorantreib­en.“Zielgruppe: 6 bis 99 Jahre – die Sticker sind eine generation­sübergreif­ende Passion.

Die Wurzeln des Unternehme­ns gehen auf den 1890 gegründete­n Konzern American

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Euro 24: Jetzt wird wieder gesammelt
TOPPS TOPPS Österreich­Sticker mit David Alaba Euro 24: Jetzt wird wieder gesammelt
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