Kleine Zeitung Kaernten

„VARnehmung­en“sind nicht Wahrnehmun­gen

Im heutigen Halbfinale des ÖFB-Cups (20.45 Uhr, ORF 1 live) treffen Salzburg und Sturm wieder aufeinande­r. Das jüngste Duell ist noch nicht vergessen.

- Von Peter Klimkeit

ie Rudelbildu­ng inklusive Rangelei im Spiel zwischen Sturm und Salzburg mit den nachfolgen­den Sperren bleibt weiter undurchsic­htig. Im Mittelpunk­t der Unklarheit­en steht Manuel Schüttengr­uber, seines Zeichens VAR (Video Assistant Referee) in dieser Begegnung. Der Unparteiis­che sagt in einem „Krone“Interview, dass er nur von zwei Kameras „für mich brauchbare Bilder“erhalten hat. Somit konnte er den Würgegriff von Oumar Solet bei Jon Gorenc Stankovic nicht als solchen erkennen. Bei „Sky“versteht man die Welt nicht mehr, schließlic­h sind alle eingesetzt­en Kameras

DHD-tauglich. Außerdem sitzen im VAR-Büro weiter ein AVAR (Roland Brandner), also ein Assistent des VAR, ein Operator, der die Bilder technisch zur Verfügung stellt – also einspielt – und ein Supervisor. Also einer, der alles überblickt. In diesem Fall war dies György Ring, der Assistent von Schiedsric­hterBoss Viktor Kassai. Wie die Herren gearbeitet haben und warum es keine besseren Bilder gab, bleibt das Geheimnis der Beteiligte­n.

Das Foto der Agentur Gepa, das den Würgegriff einwandfre­i zeigt, wurde nicht berücksich­tigt, weil der Bericht bereits geschriebe­n wurde, wie es heißt. Ein offensicht­liches Beweismitt­el wird schlichtwe­g nicht berücksich­tigt. „Erstens fordere ich mehr Transparen­z im Schiedsric­hterwesen. Warum geht das in England und bei uns nicht? Zweitens kann eine 80jährige Oma auf einem alten Röhrenfern­seher die Solet-Aktion erkennen. Und drittens kann ich mir nicht vorstellen, dass Sky nur zwei HD-taugliche Kameras hat. Da stimmt etwas nicht, ich weiß nur noch nicht, was“, sagt Sturm-Geschäftsf­ührer Andreas Schicker.

Dass sich die seit Jahren vor allem von Sturm kritisiert­en Schiedsric­hter einmal zur Wehr setzen, will und kann Schicker nicht beurteilen. „Wir waren sicher nicht immer angenehm und haben unsere Kritik auch

apid hat wie im Vorjahr das Finale im österreich­ischen Fußballcup erreicht. Bei Favoritens­chreck DSV Leoben setzte sich die Truppe von Robert Klauß mit 3:0 (2:0) durch und trifft damit im Endspiel am 1. Mai in Klagenfurt auf den Gewinner der heutigen Begegnung zwischen Serienmeis­ter Salzburg und Titelverte­idiger Sturm Graz (20.45 Uhr/ live ORF eins).

Rapid, das dank Comebacker Guido Burgstalle­r (26.) und Christoph Lang (41.) schon vor der Pause für die Vorentsche­idung sorgte und durch Fally Mayulu in der Nachspielz­eit ein drittes Mal traf (91.), greift somit nach dem 15. Cuptitel, dem ersten seit 1995. Es ist ein Unterfange­n, an dem GrünWeiß zuletzt 2017, 2019 und 2023 erst im Finale gescheiter­t war. Leoben verabschie­dete sich nach seiner beachtlich­en Cupsaison mit Siegen u.a. über die WSG Tirol, den WAC und zuletzt Altach trotz einer harmlosen Vorstellun­g erhobenen Hauptes aus dem Bewerb. Der Versuch von Rapid, mit Ballbesitz und Spielkultu­r gefährlich zu werden, scheiterte in der Anfangspha­se an Leobens bissiger Verteidigu­ng. Vielmehr waren es die Hausherren, die

Rnach schönem Dribbling Winfred Amoahs samt Stanglpass auf Kevin Friesenbic­hler die erste Topchance hatten. Der einstige Austria-Stürmer verfehlte vom Fünfer aber das Tor klar (15.).

Danach verstolper­te erst Burgstalle­r im Strafraum seinen Schuss aus der Drehung (18.), kurz darauf bediente er Matthias Seidl, der in aussichtsr­eicher Position aber weit drüber zielte (19.). Den Treffer besorgte schließlic­h quasi ein Leobener, Drini Halili fälschte einen Burgstalle­rSchuss ins eigene Tor ab. Die grün-weiße Überlegenh­eit zeigte noch vor der Pause erneut Wirkung. Burgstalle­r verlor an der Strafraumg­renze zwar den Ball, der nachsetzen­de Lang schnappte sich diesen aber und verwertete aus wenigen Metern ins kurze Eck.

Die Gäste kontrollie­rten das Spiel auch nach Seitenwech­sel, Seidl scheiterte zur Stundenfri­st am Fünfer nur an DSVGoalie Florian Wiegele, etwas später verzog Burgstalle­r bei einem Flachschus­s leicht (67.). Erst im Finish kam etwas mehr von den Steirern. Doch als Leobens Kräfte in der Nachspielz­eit schwanden, besorgte Mayulu den Endstand.

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