Laborfleisch sollte verboten werden
„Bei Laborfleisch dreht sich mir als Bäuerin der Magen um.“
über die Diskussion rund um die Zulassung von Laborfleisch am EU-Markt
ausende bäuerliche Betriebe in Kärnten sorgen dafür, dass die Versorgungssicherheit mit heimischem Fleisch gegeben ist. Durch die Rinderhaltung entsteht eine unvergleichlich schöne Landschaft mit Wiesen, Weiden und Almen. Dass eine aktuelle Umfrage ergibt, dass mehr als die Hälfte der Österreicher die Zulassung von Laborfleisch befürworten würde, ist ein Schlag ins Gesicht für diese Bäuerinnen und Bauern.
Der Auftraggeber der Befragung ist ein spendenfinanzierter Verein, der sich weltweit für die Zulassung von Laborfleisch einsetzt. Internationale Lebensmittelkonzerne haben massives Interesse daran. Ihre Argumente erinnern an jene der Gentechnikkonzerne vor einigen Jahrzehnten: ein Ende des Welthungers und weniger Umweltbelastung. Diese Versprechen haben sich nicht erfüllt – und sie werden sich auch beim Laborfleisch nicht erfüllen. Studien zeigen, dass bei der sehr energieintensiven Produktion von Laborfleisch bis zu 25 Mal mehr an CO2 freigesetzt wird als bei Fleisch aus natürlicher Tierhaltung. Gleichzeitig würde mit der Zulassung von Laborfleisch die Versorgungssicherheit in die Hände weniger internationaler Konzerne gelegt. Jene Bauern, die unter den höchsten Auflagen wirtschaften, würden aus dem Markt gedrängt werden.
Auch fehlen bislang belastbare Studien über die gesundheitlichen Langzeitfolgen von Laborfleisch. Aus wenigen Muskelzellen werden binnen einiger Wochen viele Kilogramm Gewebe hergestellt und unter Zugabe von Kollagen und anderen Beisätzen in einem 3D-Drucker zu
Steaks gedruckt. Und wir wollen wirklich, dass das auf den Tellern unserer Kinder landet? Als Bäuerin dreht sich mir dabei der Magen um!
Vielmehr gilt es, weniger Fleisch zu essen und einen sorgsameren Umgang mit Lebensmittel zu haben. Italien hat vergangenes Jahr als erstes EU-Land sowohl die Produktion als auch den Import von Laborfleisch mit dem Verweis auf das EU-Vorsorgeprinzip verboten. Ein Weg, den auch wir in Österreich beschreiten sollen.
ist Landesbäuerin und Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Kärnten.
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