Wie funktioniert eine Immuntherapie bei einer Allergie?
Egal ob Pollen oder Hausstaub, eine Allergie macht Betroffenen häufig das Leben schwer. Bei vielen kann eine Immuntherapie die Leiden mildern. Wie kann man eine Allergie behandeln? Allergie-Impfung, Im2muntherapie, Hyposensibilisierung – worum handelt es
Symptome von Allergien können unterschiedlich ausfallen, sie reichen von lästig bis lebenserschwerend. Rinnende Nase, tränende Augen, Juckreiz, aber auch allergisches Asthma oder in manchen Fällen auch Lebensgefahr – das Spektrum ist äußerst breit. Dementsprechend unterschiedlich kann auch die Therapie ausfallen. Bei milderen Ausprägungen werden zum Beispiel Cortison-Sprays sowie sogenannte Antihistaminika eingesetzt, um die Reaktion des Immunsystems auf die Allergene, also jene Stoffe, auf die der Körper allergisch reagiert, einzudämmen. Mit Pollenschutzgittern und Luftreinigern kann der Allergenkontakt verringert werden. Schließlich gibt es auch die Allergen-spezifische Immuntherapie (AIT).
Der konkrete Begriff lautet, wie oben erwähnt, Allergenspezifische Immuntherapie. „Bei dieser lernt das Immunsystem über einen Zeitraum von mehreren Jahren, die Allergie-Auslöser zu tolerieren“, erklärt Gunter Sturm von der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie der Med Uni Graz. Diese Therapie kann in Form von Tropfen, Tabletten oder Injektionen verabreicht werden – und zwar in regelmäßigen Abständen. Durch den ständigen Kontakt mit dem Allergen gewöhnt sich der Körper daran, das Immunsystem reagiert nicht mehr überempfindlich auf den Auslöser. Im Verlauf der Therapie wird die Dosis schrittweise erhöht, bis die persönliche Höchstdosis erreicht wird.
Mindestens einige Wochen, meist mehrere Monate, die Therapie kann auch einige Jahre in Anspruch nehmen. Ob die Therapie wirkt, weiß man meist binnen vier Monaten. „Bei Insektengiften besteht schon nach zwei Monaten ein Schutz“, sagt der Experte. Im Fall einer Pollenallergie beginnt die Therapie meist ab August, September. Zuerst wird in der Einleitungsphase die Dosis sukzessive erhöht. Die Erhaltungsphase schließt daran an, „wird die Therapie in Spritzenform verabreicht, wird dann über drei Jahre monatlich einmal die Höchstdosis verabreicht“, erklärt Sturm die Vorgehensweise. In Tropfen- bzw. Tablettenform muss die Dosis täglich eingenommen werden.
Die Ausprägung der Symptome spielt bei der Therapieentscheidung eine wichtige Rolle. „Haben Betroffene schon zwei Jahre während der Pollensaison Beschwerden – oder auch gegenüber anderen Allergenen wie der Hausstaubmilbe – und sind die Symptome sehr schwer mit symptomatischer Medikation in den Griff zu bekommen, ist diese
Art der Therapie sinnvoll“, sagt Sturm. Eingesetzt werden kann sie grundsätzlich bei Gräser- und Kräuterpollen sowie bei Baumpollen, Hausstaubmilben und auch bei Wespen- sowie Bienengift. Erste Anlaufstelle bei einer Allergie ist die Hausärztin, der Hausarzt. Diese können dann zum Beispiel zu speziellen Allergie-Ambulanzen überweisen. Auch bei Kindern ist diese Therapie möglich.
„Allergien auf Insektengifte können wir mit der Immuntherapie fast vollständig wieder heilen“, sagt Sturm. Bei Pollen- und Hausstaubmilben versucht man eine deutliche Verbesserung der Symptomatik zu erreichen. „Es gibt Betroffene, die auf diese Art der Therapie gar nicht reagieren, aber prinzipiell sehen wir meistens eine deutliche Verbesserung“, so der Experte. Die Hyposensibilisierung kann verhindern, dass allergisches Asthma entwickelt wird und die Ausweitung auf weitere Allergene eindämmen.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen bei der Immuntherapie mit Injektionen zählt Müdigkeit, auch lokale Schwellungen an der Einstichstelle sind möglich, ebenso wie leichte allergische Reaktionen. Diese sind meist harmlos und vorübergehend. „Andere Nebenwirkungen, wie ein leichter Nesselausschlag, eine leichte Kreislaufreaktion, treten sehr, sehr selten auf“, erklärt Sturm. Bei der Immuntherapie mit Tropfen oder Tabletten treten in den ersten Wochen Irritationen im Mundbereich wie kleine Bläschen oder Schwellungen auf.
Pollen-Update Podcast
In unserem
„Ist das gesund?“-Podcast spricht Allergie-Spezialist Markus Berger über den Verlauf der Pollensaison, wieso man Allergien unbedingt behandeln lassen sollte und welche Pollen-Vermeidungsstrategien wirksam sind. Gleich QR-Code scannen und die gesamte Episode anhören.
der Esche neigt sich dieser Tage dem Ende zu, ähnliches gilt auch für die Birke. Außerdem im Pollenspektrum zu finden: Hainbuche und Hopfenbuche, beide können die Beschwerden von Birkenallergikern verstärken. Zudem sind an thermisch begünstigten Standorten wie Verkehrsinseln oder Innenhöfen erste blühende Gräser zu entdecken. Mehr Infos finden Sie unter www.polleninformation.at