„Wir brauchen keinen Aberglauben“
Ab heute geht es für den KAC gegen Salzburg um den Titel. Herburger kennt beide Seiten, will seinen Ex-Klub stürzen.
as ist schon etwas ganz Besonderes, mein letztes Finale ist ja auch schon ein Zeiterl her. Nervös bin ich nicht, aber die Anspannung ist schon da. Es ist auch schön, zu merken, dass es solche Emotionen auch in meinem Alter noch gibt.“KAC-Center Raphael Herburger gibt vor dem Auftakt der ICE-Finalserie einige Einblicke in seine Gefühlswelt. Der Vorarlberger geht nach 2009 und 2013 auf seinen dritten Meistertitel mit den Rotjacken los. Und das ausgerechnet gegen seinen ExKlub aus Salzburg. Mit dem Herburger 2018 auch seine letzte Finalteilnahme gegen Bozen verloren hat, 2009 wurde mit Klagenfurt der Pokal in Spiel sieben gegen die Mozartstädter geholt.
„Wenn man auch weiß, wie es sich anfühlt, eine Finalserie zu verlieren, kann das ja noch einmal ein, zwei Prozent herauskitzeln.
DWir haben bis hier hin eine tolle Saison gespielt und in der Mannschaft eigentlich alles, um zu gewinnen. Wir müssen es jetzt wieder abrufen“, weiß der 35-jährige Ex-Schweiz-Legionär, neben dem auch Thomas Hundertpfund damals schon dabei war.
Während Titelverteidiger Salzburg gegen Bozen sieben Spiele brauchte, um ins Finale zu kommen, hat sich der KAC nun eineinhalb Wochen „ausruhen“können. Die Bullen sind damit aber im Rhythmus, was auch Herburger weiß: „Das stimmt natürlich, aber wir wissen, wie man damit umgehen muss. Und wenn du in einem Finalspiel nicht bereit bist, wann dann? Dann bist du auch selber Schuld. Aber es kann sein, dass wir die ersten paar Minuten brauchen könnten, um die Nervosität abzuschütteln.“
In drei von vier bisherigen Saisonduellen zog der KAC gegen
die Bullen den Kürzeren, auch wenn es bis auf den 8:1-KACKantersieg daheim immer knapp herging. „Ihr Tempo ist mit unserem vergleichbar, defensiv spielen sie sehr aufopferungsvoll. Gewinnen wird, wer am meisten Leidenschaft und Willen an den Tag legt“, weiß der Stürmer, der sich an der Seite von Lukas Haudum und Niki Kraus sehr wohlfühlt. Den KACAbgang Haudums nach der Saison in Richtung Graz kommentiert Herburger, der noch ein Jahr Vertrag hat, wie folgt: „Das ist das Business, ich kenne das
selber. Ich hoffe, er nützt Graz als Sprungbrett ins Ausland, er ist wohl der talentierteste Österreicher in der Liga.“
Mit Haudum wird der KAC übrigens auch einen seiner KabinenDJs
verlieren. Er legt abwechselnd mit Thomas Vallant auf. Einen speziellen Song nach Siegen gibt es – im Unterschied zu den letzten Titeln – eigentlich nicht. „Wir brauchen keinen Aberglauben, außerdem treffen die zwei immer den richtigen Ton“, lobt Herburger. Hoffentlich aus KAC-Sicht auch bei einer Meister-Kabinenparty am Ende der dritten Finalserie zwischen den beiden Klubs nach 2009 und 2011.
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