Ein literarischer Zornausbruch
Uraufführung: Werner Koflers Abrechnung mit Paulus Manker.
ieser Schriftsteller ist wie gefesselt an seine Wut – und an seinen Rollstuhl. Er kommt nicht heraus aus seiner Empörung, die ihn juckt und piesackt wie der Gips an seinem Bein. Gernot Piff ist in „Manker. Unruhe“dieses Alter Ego des 2010 verstorbenen Villacher Schriftstellers Werner Kofler, der sich einst in einem Prosatext wegen der Interpretation eines Hörspiels durch Paulus Manker in Rage redete.
Geschickt verschränkt Regisseurin Angie Mautz das Hörspiel (gelesen von Markus Schöttl) und die Reaktion des Autors darauf in einem turbulenten, 70-minütigen Theaterabend, der vollgepackt ist mit liebevoll-bösartigen Details (Kostüm und Bühne: Markus Kuscher): Mit dem Porträt Mankers als Zielscheibe für Dartpfeile, dem weißen Bademantel von Udo Jürgens, vier schrägen Statisten, die in kurzen Szenen durchs Bild spuken und anderem mehr illustriert das Ensemble lustvoll die Skurrilität dieses literarischen Zornesausbruchs.
Wie Piff die sich stetig steigernde Wutrede mit ihren Satzungetümen und Beleidigungen
DZum Stück „Manker. Unruhe“.
Nach Texten von Werner Kofler in einer Bearbeitung von Angie Mautz, Klagenfurt, Theater Halle 11, weitere Termine: 9. – 13., 17. – 20. April, 20 Uhr.
gestaltet, ist eindrucksvoll, witzig und tragisch zugleich: „Manker, haben Sie Schweinsohren?!“
immer wieder von der Schriftsprache in den Dialekt, nimmt sich in seinem Rundumschlag auch gleich Kärnten-Themen vom Villacher Fasching über den Tarviser
Dabei wechselt er
Markt bis zu Odilo Globocnik oder die Wörthersee-Schickeria vor. Man kann ihm eben „kein X für ein U vormachen“, diesem Autor. Und der Schauspieler solle ihm „nicht ein Fragezeichen als einen Punkt vormachen“, wie er einmal während des fiktiven Zwiegesprächs mit der Tonbandaufnahme vom Kassettenrecorder schreit.
Vollends im Klamauk endet schließlich dieses verbale Duell zweier Männer-Egos, bevor es das schmunzelnde PremierenPublikum in die Realität entlässt. Die ist mit den weit weniger literarischen Hasstiraden im virtuellen Raum allerdings nicht so zum Lachen.