McCartney hatte keine Chance
Die Kärntnerin Gloria Mackh sorgte in den 60er-Jahren für jede Menge Schlagzeilen.
enn Gloria Mackh von ihrem Leben erzählt, muss man etwas Geduld aufbringen. Die heute 80-Jährige hat einiges zu erzählen, wie von ihrer geliebten „Mami“, die als Pianistin im Familienbetrieb, dem ehemals bekannten Hotel Marietta in Reifnitz, die Gäste bei Laune hielt und den einen oder anderen Prominenten an den Wörthersee lockte.
Emotional wird es, wenn sie das Kapitel sportliche Erfolge aufschlägt. „Ich war mehrfache Staatsmeisterin und sogar Weltmeisterin im Wasserskifahren“, erzählt die gebürtige Klagenfurterin voller Stolz. Diese Erfolge führten Mackh bis in die USA, wo sie im berühmten Cypress-GardensWasserski-Team in Florida mittrainieren durfte. Dieser Ruhm machte auch die heimischen Missen-Macher aufmerksam. Im Jahr 1965 durfte sich Gloria Mackh, die ihren Beinamen „Gigi“ihrer Mutter verdankt, das Krönchen der Miss Austria aufsetzen.
Mackhs Ausstrahlung dürfte nicht nur die Jury überzeugt haben. Im selben Jahr sorgte sie mit heißen Gerüchten für Schlagzeilen. Die Beatles waren für ihren Filmdreh zu „Help“in Österreich. In Obertauern, wo Mackhs Eltern ein zweites Hotel Marietta führten, sollten die vier Pilzköpfe die Schnee-Szenen drehen.
„Wir waren das einzige Hotel, das Livemusik hatte. Sie waren jeden Abend bei uns und standen sogar auf der Bühne und sangen“, erinnert sich die ehemalige Schönheitskönigin. Es sollte ihr einziges Konzert bleiben, das jemals in Österreich stattfand. Die Tochter des
WWir sind immer zusammengepickt, aber wenn er mir ein bisschen zu nahe gekommen ist, hab ich ihm schon gesagt, dass er Abstand halten soll.
Hauses selbst konnte mit den Musikern zunächst nichts anfangen. „Die waren eher bleich und sind frierend durch Obertauern gelaufen“, erzählt die 80-Jährige, die jetzt in Salzburg lebt. Aber gerade McCartney fand Gefallen an der damals 22-Jährigen.
„Nachdem sie nicht Ski fahren konnten, bot ich an, es ihnen beizubringen“, kramt die vierfache Großmutter in ihren Erinnerungen. Mit Erfolg – am Ende schaffte das Quartett zumindest einen Schneepflug. Zwischen Mackh und McCartney entwickelte sich eine Freundschaft. Der Musiker kam ihr auch näher. Aber: „Ich hab ihm seine Grenzen klar aufgezeigt. Immerhin hatte ich einen Freund in Wien.“Dieser Freund, ein prominenter Scheidungsanwalt, wurde später Mackhs Ehemann. Ihm schenkte sie zwei Kinder. Doch die Ehe hielt nicht lange und Gloria Mackh kehrte an den Wörthersee zurück.
Zu den Beatles hat die 80Jährige heute keinen Kontakt mehr, zu ihrer Kärntner Heimat allerdings schon. Heuer will sie nach zweijähriger Pause wieder am Wörthersee Urlaub machen.