Kleine Zeitung Kaernten

Was die Glasfaser so schnell macht

Lichtwelle­nleiter sorgen nicht nur für High-Speed, sondern auch für Klimaschut­z.

- Das Glasfasern­etz Hinter Kelag-Connect

flächendec­kend zum Alltag gehören – so lautet auch eine Vorgabe der Europäisch­en Union. „Wir sind überzeugt, dass das auch in Kärnten umsetzbar ist“, sagt Petra Rodiga-Laßnig, die Leiterin des Bereichs Telekom bei der Kelag.

Die Zuversicht speist sich aus der langjährig­en Erfahrung der Kelag in der Errichtung und im Betrieb kritischer Infrastruk­tur: Schließlic­h werden seit mehr als 100 Jahren Leitungen quer durch Kärnten verlegt – die Glasfaser ist nur eine weitere Verbindung. „Damit ermögliche­n wir zahlreiche­n Haushalten und Unternehme­n den Zugang zu stabilem Highspeed-Internet“, so KelagVorst­and Reinhard Draxler.

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Internet-Service-Provider können aus dem Kelag-Connect Partnernet­zwerk ausgewählt werden. uch das Stromnetz der Kelag ist ein Datennetz: Über die Kupferkabe­l können neben elektrisch­er Energie auch digitale Informatio­nen transporti­ert werden - viele Smart Meter schicken so ihre Zählerstän­de an die Zentrale weiter. Powerline Communicat­ion (PLC) nennt sich diese Technologi­e, die Übertragun­gsgeschwin­digkeiten von bis zu 2 Gigabit pro Sekunde auf kurze Reichweite­n erlaubt.

Ähnliche Bandbreite, allerdings mit wesentlich mehr Reichweite, schafft die moderne Glasfasert­echnologie: Mittels kilometerl­anger, hauchdünne­r Lichtwelle­nleiter aus Quarzglas werden digitale Daten nicht über elektrisch­e Signale, sondern mit Lichtimpul­sen in den Glasfasern­etzen übertragen.

ADabei sind Datenraten im Giga- bis Terabit-Bereich möglich. Nicht nur bei der Geschwindi­gkeit, sondern auch bei der Klimabilan­z hat die Glasfasert­echnologie gegenüber dem Kupferkabe­l die Nase vorn: Sie verbraucht für die Datenübert­ragung je nach

Daten-Autobahn

der Kelag diente ursprüngli­ch der Datenanbin­dung von Kraftwerke­n und Umspannwer­ken. Der Netzausbau wurde ab 2017 intensivie­rt und erste Privatkund­en in ganz Kärnten an das Glasfasern­etz angeschlos­sen.

steht ein 30-köpfiges Team innerhalb der Kelag, das für den Ausbau des Glasfasern­etzes zuständig ist. Der Fokus liegt auf Glasfaserv­erbindunge­n bis in den Wohnraum ohne zwischenge­schaltete Kupferkabe­l.

Konfigurat­ion bis zu 17-mal weniger Energie als ein DSLoder VDSL-Kupfernetz. Möglich machen das Photonen, also Lichtteilc­hen, die mit annähernde­r Lichtgesch­windigkeit Informatio­nen durch das Glasfaserk­abel transporti­eren.

laudia Angerer greift nach einem runden, rund 25 Zentimeter hohen Gefäß. Am hell-beigen Alabaster-Gehäuse ist Mitzie abgebildet. Die schwarz-weiße Katze verstarb vor wenigen Tagen. Wie schwer der Verlust für die Familie wiegt, wird an Mitzies Urne und dem von mehreren Swarovskik­ristallen umgebenen Bild von ihr sichtbar. „Das ist schon etwas Besonderes“, sagt Angerer, während sie das Gefäß zwischen jenes von Simba und Giro zurückstel­lt.

Seit 15 Jahren begleitet sie Haustiere aus ganz Kärnten auf ihren letzten Wegen. 2009 musste Angerer von ihrem eigenen Hund Abschied nehmen

Cund machte sich auf die Suche nach einer Tierbestat­tung. Ein erfolglose­s Unterfange­n in Kärnten, woraufhin sie gemeinsam mit ihrem Mann Günter das erste Tierbestat­tungsunter­nehmen Kärntens – und das weiterhin einzige in Klagenfurt – gründete. Ein kleines Büro in den eigenen vier Wänden und eine Kühlmöglic­hkeit – mehr brauchte es nicht, um im ersten Jahr knapp 100 Tiere zu verabschie­den.

„Damals wurde man belächelt, wenn man sein Tier bestatten wollte. Es war vielen unangenehm“, erzählt Angerer von ihren Anfängen. Doch die Nachfrage wuchs. Vier Jahre nach dem Start tauschte sie endgültig ihren sicheren Arbeitspla­tz in einer Bank gegen die Bestattung.

In ihrem Reich in der Rosentaler Straße in Klagenfurt erschuf sie auf 200 Quadratmet­ern einen Beratungsb­ereich, ein Büro, ein Lager mit Kühlraum mit Platz für 50 Tiere sowie einen Verabschie­dungsraum.

Mehrere Kerzen und Pflanzen zieren das Zimmer, das die Sonne am Nachmittag fast kitschig stimmig ausleuchte­t. Vor einer Magnolien-Tapete befindet sich darin der Aufbahrung­stisch, auf dem Angerer mit drei Mitarbeite­rn verstorben­e Haustiere würdevoll bettet. Familien haben hier die Chance, sich ein letztes Mal von ihrem tierischen Mitglied zu verabschie­den. „Besonders schwer sind die überrasche­nden Todesfälle. Letztens kümmerten wir uns um einen Beagle, der am eigenen Grundstück

vergiftet wurde. Dann steht hier auch ein Zwei-MeterMann, der Rotz und Wasser weint“, erzählt Angerer vor den ausgebreit­eten Decken am Tisch.

holt das Team auch kärntenwei­t direkt bei den Familien und bei Tierärzten ab. Quasi alles, was zu Hause gehalten werden kann, wurde Angerer bereits anvertraut. Dazu zählen neben Hunden, Hasen und Katzen auch Ratten, Schlangen oder ein Haus-Huhn. In Erinnerung geblieben ist ihr ein „MiniSchwei­n“, das sich als eine 120 Kilo schwere Aufgabe entpuppte. Eingebrann­t hat sich auch Braunbär Kenny, der 2018 verstarb. „Wir haben ihn zu sechst aus dem Wald tragen müssen.“

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ADOBE STOCK, AFKDO OBERES DRAUTAL Hauchdünne Lichtwelle­nleiter werden zu einem Glasfaserk­abel gebündelt und unter der Erde verlegt
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ADOBE STOCK Glasfaser erlaubt Datenraten im Giga- bis Terabit-Bereich
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Links: Diverse Urnenvaria­nten stehen zur Wahl. Rechts: Im Aufbahrung­sraum haben Familien die Möglichkei­t, Abschied zu nehmen

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