Gegen den freien Verfall
„Initiative Denkmalschutz“sieht Chance durch neues Gesetz für viele Gebäude in Kärnten. Kritik von Gemeinden und Eigentümern.
enkmalschutz ist häufig eine Sache des Standpunktes. Während zur Erhaltung historischer Gebäude meist Einigkeit besteht, gehen die Meinungen, wie man diesen Weg beschreitet, dann gerne auseinander. Für Investoren und Immobilienentwickler gilt er als Ärgernis auf dem Weg zur Profitmaximierung, für private Hausbesitzer als finanzielle Belastung und der Rest freut sich über den Anblick aufwendig sanierter und perfekt erhaltener Prachtbauten.
Mit 1. September tritt eine Novellierung des Denkmalschutzgesetzes (siehe rechts) in Kraft. Es soll unter Schutz stehende
DSubstanz vor dem freien (Ver-) Fall retten. Beim Verein „Initiative Denkmalschutz“sieht man eine große Chance für zahlreiche Bauwerke in Kärnten wie das Schloss Waldenstein in Wolfsberg, den Schrotturm in Klagenfurt, das Gasthaus Pichler in Federaun in Villach und nicht zuletzt das Hotel Wörthersee in der Ostbucht, das in den vergangenen Jahren zum Sinnbild langsam vergehender Architekturkunst wurde.
Bei der „Initiative Denkmalschutz“sieht man vor allem die mit der Novellierung einhergehende Aufstockung des Denkmalbudgets (heuer sechs Millionen Euro, nächstes Jahr zehn) als Chance für bauliche Kulturgüter. Im Zweifelsfall sei ein (Not-)Verkauf immer besser als der Verfall. „Wenn ich einen Ferrari habe, aber nur ein kleines Einkommen, dann muss ich mir auch etwas überlegen“, sagt Obmann Markus Landerer. Heute wird ab 18.30 Uhr im „kultur raum Kardinalplatz“in Klagenfurt zur Zukunft des Gründerzeitjuwels Hotel Wörthersee diskutiert.