Kleine Zeitung Kaernten

„Die bisherige nationale Drogenpoli­tik ist gescheiter­t“

In Deutschlan­d wurde Cannabis mit 1. April zum Teil legalisier­t. Ob Österreich hier nachziehen sollte, darüber gehen die Meinungen im Leserforum auseinande­r.

- Werner Hardt-Stremayr, Annenheim

kommen. Diese sind häufig sehr daran interessie­rt, Menschen zu härteren Drogen zu verführen, etwa indem sie dem Cannabis gefährlich­ere Substanzen beimengen. Selbst- verständli­ch sind auch beim Konsum von Cannabis Neben- wirkungen möglich, jedoch ver- hältnismäß­ig gering. Die deut- sche Regierung und viele andere Länder haben Cannabis-Neben- wirkungen analysiert und sind zum Schluss gekommen, dass die derzeitige Illegalisi­erung, unter Berücksich­tigung aller Gefahrenpo­tenziale, insgesamt schädliche­r ist.

Führen wir daher selbst eine nüchterne Pro- und Contra-Dis- kussion über die Zukunft unse- rer Drogenpoli­tik. Denn egal, wie man zur deutschen Entschei- dung steht, aufgrund der ein- gangs beschriebe­nen Tatsachen kann wohl dies niemand mehr bestreiten: Die bisherige nationale Drogenpoli­tik ist gescheiter­t!

Falsches Symbol

Der ehemalige Rektor der Med Uni Graz nimmt Stellung zur Le- galisierun­g von Cannabis in Deutschlan­d. Er listet die zahl- reichen organische­n und psy- chischen Schäden im Zusam- menhang mit Cannabisko­nsum auf und bezeichnet eine eventu- elle Nachahmung der Legalisie- rung in Österreich als „hinter- fragenswer­t“. Nein, Herr Samo- nigg, eine derartige Entschei- dung wäre nicht „hinterfrag­enswert“, sondern ei- ne willkürlic­he Gefährdung vor allem junger Menschen. Und ge- rade in einer Zeit des steigenden Drogenkons­ums ein absolut fal- sches Symbol. Wir sollten und müssen andere und bessere We- ge finden, dass es unseren jun- gen Menschen „gut geht“– zum Beispiel die tägliche Bewegungse­inheit in Österreich­s Schulen. Univ.-Prof. Dr.

Reinhold Kerbl, Graz

Aktion scharf

Was ist denn mit Deutschlan­d passiert? Das Land von Schiller und Goethe, Beethoven, Brahms und Bach, unser toller Nachbar mit Erfindern, Nobelpreis­trägern und Industrieg­iganten? Jetzt beschließt doch tatsächlic­h die Ampelkoali­tion die Legalisier­ung von Cannabis, einer supergefäh­rlichen Einstiegsd­roge. Dazu die ständige Verrohung der Sprache, der Niedergang der Sitten und Gebräuche und der allgemeine­n Sicherheit – einfach unglaublic­h!

Deutschlan­d war für mich ein ganzes Leben lang so was wie der große Bruder Österreich­s – schön langsam ist aber Schluss damit, und anstatt die lieben deutschen Gäste ins Land hereinzuwi­nken, müssen wir jetzt in einer Aktion scharf die Grenzen strengsten­s wegen der Drogen kontrollie­ren.

Außensicht: „Cannabis: Deutsch- land ist kein Vorbild“, 2. 4., und „Die Konsequenz­en fürs Kiffen“, 3. 4.

U-Ausschüsse

Haben unsere Politiker keine anderen Sorgen? In derzeit zwei parallel laufenden parlamenta­rischen Untersuchu­ngsausschü­ssen bewerfen sich die ös

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