Kleine Zeitung Kaernten

Die Uhr hat zu ticken begonnen

Der KAC hat die Bullen mit spielerisc­her wie mentaler Machtdemon­stration in die Schranken gewiesen. Haudum traf doppelt.

- Von Martin Quendler

as Uhrwerk der Klagenfurt­er hat zu ticken begonnen. Vielleicht etwas verspätet, vielleicht auch in der falschen Stadt. Dafür mit Beharrlich­keit und mit viel Ausdauer. Sowie mit spielerisc­her Qualität, die den Roten Bullen erstmals die Grenzen aufgezeigt hat. Es war eine Galavorste­llung, die von den Rotjacken beim 5:2-Sieg hingelegt worden ist. Und damit wandert die mentale Überlegenh­eit, das Momentum, nun klar zurück zum KAC, der erneut ohne Thomas Hundertpfu­nd auskommen musste.

Es war ein völlig konträrer Auftritt der Klagenfurt­er im Gegensatz zum Auftakt. Den Salzburger­n gelang zwar durch ein Glückstor die 1:0-Führung (Bourke spitzelte mit dem Schlittsch­uh ins Gehäuse). „Wir haben den Anfang verschlafe­n. Da hat der Hut gebrannt. Danach haben wir ein paar Dinge umgestellt“, erklärte der spätere KAC-Doppeltors­chütze

DAtte Tolvanen hatte nicht seinen besten Tag

Lukas Haudum danach bei Puls24. Die Rotjacken ließen sich nicht mehr von den zusehends behäbigen Bullen einlullen, sondern drückten aufs Tempo. Ebenfalls unter wohlmeinen­den Blicken Fortunas erzielte Nick Petersen noch im ersten Abschnitt den 1:1-Ausgleich.

Dieser Treffer sollte sich als „Dosenöffne­r“erweisen. Trotz einiger unnötiger Strafen blieben die Rotjacken stabil im Penaltykil­ling. Und erstmals konnten bei den Salzburger­n schwere Beine beobachtet werden. Wie beim 2:1 der Klagenfurt­er, die zögerliche­s Abwehrverh­alten sofort und eiskalt ausnützten. Herburger bediente Lukas Haudum, der die Kelle hinhielt und die 2:1-Führung erzielt hatte. Nach überstande­ner Unterzahl (15 Sekunden sogar 3:5) klingelte es erneut im Bullen-Kasten: Paul Postma staubte einen Haudum-Querpass ab. Salzburg protestier­te, will ein Foul von Vallant gesehen und das von Bal

tram an Vallant wohl übersehen haben.

Salzburg verzweifel­te sichtlich. An KAC-Keeper Sebastian Dahm, der mit außerorden­tlichen Paraden dieses Mal seinen Gegenüber Atte Tolvanen in den Schatten stellte. Etwas unwürdig: Immer wieder fielen gestandene Salzburger wie Rymsha, Hochkofler oder Paul Huber leicht. Haudum: „Solche Schwalben gehören sich nicht. Harte Checks sind ok, aber das und Stockfouls – das gehört sich nicht.“Die Rotjacken hielten in der Folge dennoch das Tempo sowie die Intensität hoch, dominierte­n das Geschehen.

Die Vorentsche­idung fiel früh im Schlussabs­chnitt. Bei freier Sicht hämmerte Lukas Haudum den Puck zum zweiten Mal in die Maschen, Jan Muršak erhöhte im Powerplay sogar auf 5:1. Zuvor wurde Salzburg-Stürmer Benjamin Nissner nach einer rüden Attacke (Ellbogench­eck gegen Wittings Kopf) unter die Dusche geschickt. Thomas Raffl

gelang Ergebnisko­smetik, der sein 14. Finaltor erzielen konnte.

Fazit: Der KAC ist wieder in seinem Element, hat die müde wirkenden Bullen richtiggeh­end aufgearbei­tet. Und weil es bis zum dritten Duell keine 48 Stunden dauert, ist dies eventuell ein Vorteil für das Heimspiel am Dienstag (19.30 Uhr, Puls24 live). Als wertvoller psychologi­scher Aspekt könnte sich die Verwundbar­keit Atte Tolvanens erweisen. Ob damit das Pendel für den KAC ausschlägt?

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GEPA PICTURES Der „Dosenöffen­er“Nick Petersen sorgte für das erste KAC-Tor im Finale

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