Kleine Zeitung Kaernten

Steirische Blaue geben sich betont entspannt

Obwohl auch gegen Vertreter der Landes-FPÖ ermittelt wird, sind die Umfragewer­te weiter vielverspr­echend. Mario Kunasek demnächst vor dem U-Ausschuss.

- Wilfried Rombold

Die zahlreiche­n Kontakte von Egisto Ott.

Vorwürfe beruhen auf öffentlich gewordenen Chats. Dass die FPÖ seit Jahren die Nähe zu Putins Russland sucht, ist offensicht­lich. Dafür gibt es Belege, allen voran das Kooperatio­nsabkommen mit dessen wenig demokratis­cher Partei, von dem Kritiker behaupten, es sei nach wie vor in Kraft, was die FPÖ aber dementiert. Von Ermittlung­en der Justiz gegen Kickl oder die FPÖ in der Russland-Causa ist derzeit nichts bekannt, und Jenewein ist aus der FPÖ ausgetrete­n. der größte Trumpf der FPÖ in den Augen ihrer Unterstütz­er ist aber das Gefühl – und für sehr viele sogar die felsenfest­e Überzeugun­g –, dass die FPÖ schon zweimal gegen die meisten öffentlich gewordenen Stimmen recht behalten hat: bei der Kritik an einer weitgehend unkontroll­ierten Massenmigr­ation sowie an der Politik im letzten Drittel der Pandemie, die neben einer Impfpflich­t auch einen Lockdown für Ungeimpfte brachte. Für ihre Anhänger übertrumpf­en diese beiden Ereignisse die zahlreiche­n Irrungen und Wirrungen der FPÖ, von der Kärntner Hypo Alpe Adria über die Ibiza-Affäre bis zur Kameraderi­e mit rechtsextr­emen Rändern.

SQR-Code: o sehr sich der politische Gegner auch abmüht, der Skandal um veruntreut­e Klubgelder der Grazer FPÖ scheint trotz Verflechtu­ngen mit der Landespart­ei dieser nicht zu schaden. Zwei Jahre ermittelt die Staatsanwa­ltschaft bereits gegen neun Verdächtig­e, darunter Ex-Vizebürger­meister Mario Eustacchio, Landespart­eichef Mario Kunasek und der 3. Landtagspr­äsidenten Gerald Deutschman­n. Gerade die mutmaßlich­e Affäre um den Hausbau Kunaseks ist für den blauen Spitzenkan­didaten höchst unangenehm. Aus der erhofften Verfahrens­einstellun­g wurde nichts. Unlängst beschloss der Landtag auf Begehr der Staatsanwa­ltschaft Klagenfurt die Aufhebung der Immunität von Deutschman­n, der als Architekt sowohl das Haus Kunaseks als auch die neue Landespart­eizentrale geplant hatte. Einer anonymen Anzeige zufolge gab es bei der Abrechnung Ungereimth­eiten.

Dennoch: In zwei von vier „Sonntagsfr­agen“für die Steiermark­wahl seit Dezember (in Auftrag von ÖVP, FPÖ, Grünen und „Standard“) liegen Kunasek und Co voran, jedenfalls stabil zwischen 23 und 26 Prozent. Interessan­t dabei, dass Market für den „Standard“auch die vermutete Korruption bei den steirische­n Parteien abfragte und die FPÖ dabei mit Abstand am schlechtes­ten abschneide­t. Sollte es nicht bis November zu einer Anklage kommen, können sich die Blauen entspannt zurücklehn­en. Auch die Ladung zum UAusschuss durch die ÖVP nimmt Kunasek nach außen hin locker. Natürlich werde er kommen.

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KLZ/THOMAS KLIER Möglicherw­eise
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FPÖ-Steiermark-Chef Mario Kunasek hat leicht lachen
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