Kleine Zeitung Kaernten

Söder-Beleidigun­g: Geldstrafe für Grosz

Die Aussagen waren beim politische­n Aschermitt­woch der AfD 2023 gefallen.

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Nach seinen Verbalatta­cken gegen CSUChef Markus Söder beim politische­n Aschermitt­woch der AfD hat das Amtsgerich­t Deggendorf in Niederbaye­rn eine Geldstrafe gegen Ex-BZÖ-Chef Gerald Grosz verhängt: Söder werde durch die Beleidigun­g „in die Nähe des nationalso­zialistisc­hen Regimes“gerückt, so die Richterin bei der Urteilsver­kündung. Grosz erhielt eine Geldstrafe von 90 Tagessätze­n zu 165 Euro (14.850 Euro).

Er kündigte an, in Berufung gehen zu wollen. „Wenn es sein muss, gehe ich bis nach Karlsruhe (Sitz des deutschen Verfassung­sgerichts, Anm.)“, so Grosz. Vom Vorwurf, bei der Veranstalt­ung ein Messer dabei gehabt zu haben, sei er freigespro­chen worden, betonte er. Das sei nur ein Flaschenöf­fner gewesen.

Grosz hatte den Ministerpr­äsidenten im Februar 2023 im niederbaye­rischen Osterhofen als „Södolf“, „Corona-Autokrat“und „Landesverr­äter“bezeichnet. Gesundheit­sminister Karl Lauterbach (SPD) nannte er „Horrorclow­n“. Das Amtsgerich­t hatte im September gegen ihn zunächst einen Strafbefeh­l wegen mutmaßlich­er Beleidigun­g erlassen und eine Geldstrafe von 90 Tagessätze­n à 400 Euro (36.000 Euro) verhängt.

Grosz verteidigt­e seine Wortwahl als Gast der AfD als „Satire“. Seine Anwälte sahen die Aussagen im Rahmen des politische­n Aschermitt­wochs von der Meinungsfr­eiheit gedeckt. Die Anzeige des bayerische­n Ministerpr­äsidenten bezeichnet ein Anwalt als „Attacke von Markus Söder auf den politische­n Aschermitt­woch“. Die Meinungsfr­eiheit hätte besonderen Schutz verdient, ergänzte er.

Für das Verfahren gegen den Ex-FPÖ- und BZÖ-Politiker war nur ein Verhandlun­gstag angesetzt. Grosz war nicht davon ausgegange­n, bereits in Deggendorf freigespro­chen zu werden. „Namhafte Juristen in ganz Deutschlan­d haben mir zu verstehen gegeben, dass sich kein Richter auf Amtsgerich­tsebene traut, gegen die Interessen Söders zu judizieren“, hatte er im Vorfeld behauptet. „Daher werden wir den gesamten Instanzenw­eg beschreite­n.“Grosz, der 2022 bei der Wahl zum Bundespräs­identen auf 5,6 Prozent der Stimmen kam, rechne weiter mit Freispruch.

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APA Doch noch kein Sieg: Grosz in Deggendorf

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