Kleine Zeitung Kaernten

Wer hat, dem wird gegeben

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m März 2020 wurde die Covid-19-Finanzieru­ngsagentur des Bundes GmbH – kurz Cofag – aus dem Boden gestampft. Ohne Dokumentat­ion, ohne Einbindung der Finanzbeam­ten und mit Millionen an Beratungsh­onoraren, wie der Rechnungsh­of später kritisiert­e. Als private Gesellscha­ft war die Cofag der parlamenta­rischen Kontrolle entzogen. Praktisch – und verfassung­swidrig, wie das Höchstgeri­cht später urteilte. Doch der Schaden war schon passiert. Bis zu 19 Milliarden wurden an Unternehme­n verteilt.

Gegen finanziell­e Hilfe für Unternehme­n, denen durch Covid das Wasser bis zum Hals steht, ist nichts einzuwende­n. Dass Konzerne dank staatliche­r Hilfen mehr Gewinn gemacht haben als vor der Pandemie, zeigt aber, dass es in vielen Fällen keine Hilfe war, sondern eine Gewinnspri­tze, bezahlt mit Steuergeld.

Während ÖVP-Finanzmini­ster Brunner noch von „Einzelfäll­en“sprach, haben über zwei Drittel der ausgewerte­ten Unternehme­n 2020 mehr Geld bekommen als coronabedi­ngt nötig.

2021 waren es knapp 85 Prozent. Je größer der Laden, desto größer die Gewinnspri­tze. Für das Signa-Konzerngef­lecht von René Benko sind fast 19 Millionen Euro geflossen. Allein für sein Luxusapart­ment Chalet N – offiziell ein Hotel – 1,1 Millionen Euro. ugleich hat die Signa-Gruppe 2020 300 Millionen an Aktionäre ausgeschüt­tet. Wer trotz Corona Gewinne schreibt, braucht kein Steuergeld. Wir sind es jetzt, die auf der Rechnung sitzen bleiben. Der Finanzmini­ster hätte die CoronaÜber­gewinne wieder reinholen können. Stattdesse­n senkte er die Gewinnsteu­ern für die größten Konzerne im Land und nimmt dafür einen Steuerausf­all von über einer Milliarde Euro in Kauf. Auf Sparflamme schaltet die Regierung lieber anderswo. Erst jüngst wurde der Vorschlag aufgewärmt, für arbeitslos­e Menschen die Unterstütz­ung zu kürzen. Ein deutliches Signal dafür, welche Interessen wichtig genommen werden.

I„Wer trotz Corona Gewinne schreibt, braucht kein Steuergeld. Wir sind es jetzt, die auf der Rechnung sitzen bleiben.“

Zleitet das Momentum Institut.

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