Die Barrieren überwinden
Martin Kahlig aus Klagenfurt ist Kärntens neuer Behindertenanwalt. Große Ziele sind mehr Inklusion und digitale Barrierefreiheit.
ein neues Büro ist noch nicht fertig, die frisch ausgemalten Wände müssen trocknen. Aber abgesehen davon, wirkt Martin Kahlig perfekt eingespielt. Kein Wunder: Er arbeitet bereits seit 13 Jahren in der Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung in Klagenfurt. Seit Ostermontag ist er der neue Leiter der unabhängigen Ombudsstelle und somit Nachfolger von Isabella Scheiflinger, die aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste.
„Wir sind die gesetzliche Interessensvertretung für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen“, beschreibt Kahlig. Er selbst ist durch eine Lähmungsskoliose gehbehin- dert und nimmt für längere Strecken den Rollstuhl. Gene- rell sind die Mitarbeiter der Behindertenanwaltschaft ein „inklusives Team, bestehend aus Menschen mit und ohne Behinderung“, wie der 45-Jäh- rige stolz sagt. „Dadurch ha- ben wir eine ganz andere Ver- ständigungsbasis und können Betroffene noch besser bera- ten.“
Sahlig lebt in Klagenfurt, er wuchs gemeinsam mit seinem Bruder in Annenheim am Ossiacher See auf. Nach der HAK arbeitete er im elterli- chen Betrieb, einem Immobi- lienbüro, und begann später bei der Behindertenanwalt- schaft. Nun ist er Kärntens Be- hindertenanwalt. „Ich möchte mehr Inklusion in den Kinder- garten bringen, die Schulassis- tenz ausbauen und für digita- le Barrierefreiheit sensibilisie- ren.“Zusätzlich zu seiner Ar
Kbeit studiert Kahlig noch Rechtswissenschaften. Auch privat hat der 45-Jährige viel um die Ohren. Er hat einen viereinhalb Jahre alten Sohn namens Felix und lebt seit 13 Jahren in einer Lebensgemeinschaft mit Cornelia Klein, einer Universitätsassistentin. ie wichtigste Nebensache „oder die unwichtigste Hauptsache“, wie er sagt, ist für ihn Schach. Kahlig ist Vizepräsident und Landesspielleiter des Kärntner Schachverbandes. Schach habe ihm immer viel gegeben, schon als Kind. „Beim Fußball oder beim Fangenspielen konnte ich aufgrund meiner Beeinträchtigung nie mithalten. Beim Schach konnte ich gewinnen, das ist ein unglaublich inklusiver Sport.“So viel wie möglich von dieser Inklusion will er in alle Bereiche des Alltags bringen.
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