„Tolles Zeichen gegen den Motorenwahnsinn“
Kärntens Radkoordinator Paco Wrolich sieht erstes Gravel Race als „Startschuss für eine erfolgreiche Zukunft in Kärnten“.
ie Sportart Gravelbiken erlebt seit einigen Jahren einen riesigen Boom bei Breitenwie auch Spitzensportlern. Gefahren wird auf Rädern, die eine Mischung aus Rennrad und Crossrad darstellen, damit man auf Straße und im Gelände unterwegs sein kann. So gab es für das erste Gravel Race in Velden über 1200 Anmeldungen aus 36 Nationen. „Die Athleten waren mit der Umsetzung sowie der Streckenführung auch total zufrieden“, strahlt Kärntens Radsport-Präsident Paco Wrolich, der sich mit einigen Profisportlern wie Tagessieger Sebastian Schönberger danach noch bei Wahlkärntner, Radlegende und Mitinitiator Johnny Hoogerland zur Nachbesprechung zurückzog und mit ihnen das renommierte Rennen „Paris–Roubaix“mitverfolgte.
Generell soll das Gravel Race in Velden erst der Startschuss für eine erfolgreiche Zukunft in Kärnten sein. „Die Bilanz ist großartig, meine persönlichen Erwartungen wurden um Längen übertroffen. Sportlich als auch touristisch. Zudem war ich überrascht, wie viele Kärntner sowohl im Starterfeld als auch an der Strecke waren. Im kommenden Jahr rechne ich schon mit 3000 Teilnehmern, mit der Veranstaltung haben wir auch ein tolles Zeichen gegen
Dden sonst vorherrschenden Motorenwahnsinn am Wörthersee gesetzt“, sagt Wrolich, dessen Sohn Manolo (17) auch seine Altersklasse ganz klar gewonnen hat und damit nur eines vieler Beispiele von „normalen“Rennradlern darstellte, die parallel nun auch im Gravelbiken durchstarten wollen. Denn auch hier steigen die sportlichen Anreize, die Topfahrer in Velden qualifizierten sich auch für die dritte Ausgabe der Gravel-WM im Oktober in Belgien.
Die große Beliebtheit sei laut Wrolich selbsterklärend. „Durch die enorme Zunahme des Autoverkehrs suchen die Leute nach Alternativen, wollen dabei aber nicht auf eine gewisse Geschwindigkeit bei der Fortbewegung verzichten. Das geht mit einem Mountainbike nicht, mit dem Gravelbike schon, denn auf Asphalt gibt es im Vergleich zum Rennrad kaum Geschwindigkeitsverlust
und wenn man Lust hat, kann man auch auf Schotterund Forststraßen abbiegen. Das ist keine Modeerscheinung, sondern wird uns bleiben“, erklärt der Ex-Radprofi und weist auf den gewachsenen Stellenwert hin: „Wir nehmen das im Radsportverband sehr ernst, werden auch weiter Maßnahmen treffen, um Wachstum zu ermöglichen. Es ist das Sportgerät der Zukunft.“
Die Region Wörthersee sei bereits gewappnet, weitere sollen folgen. „Es geht nicht nur um Strecken, die wir ja haben. Damit einhergehen müssen Radunterkünfte, Radverleih und Service sowie funktionierende GPS-Tracks“, sagt Wrolich. Die nächste Gravel-Veranstaltung steigt von 20. bis 22. September am Weißensee, wo unter dem Namen „Tour de Kärnten“in drei Etappen gefahren wird. „Die Anmeldungen zeigen, dass wir mit Gravel aufs richtige Pferd setzen“, freut sich Wrolich.
Gravel-Race-Fakten
Sieger Elite:
Sebastian Schönberger bzw. Giada Borghesi (ITA) 144 Kilometer 1200 aus 36 Nationen 20. bis 22. September am Weißensee, Anmeldung unter
Länge: Anmeldungen: Tour de Kärnten: tourdekaernten.at