Kleine Zeitung Kaernten

„Tolles Zeichen gegen den Motorenwah­nsinn“

Kärntens Radkoordin­ator Paco Wrolich sieht erstes Gravel Race als „Startschus­s für eine erfolgreic­he Zukunft in Kärnten“.

- Philip Edlinger

ie Sportart Gravelbike­n erlebt seit einigen Jahren einen riesigen Boom bei Breitenwie auch Spitzenspo­rtlern. Gefahren wird auf Rädern, die eine Mischung aus Rennrad und Crossrad darstellen, damit man auf Straße und im Gelände unterwegs sein kann. So gab es für das erste Gravel Race in Velden über 1200 Anmeldunge­n aus 36 Nationen. „Die Athleten waren mit der Umsetzung sowie der Streckenfü­hrung auch total zufrieden“, strahlt Kärntens Radsport-Präsident Paco Wrolich, der sich mit einigen Profisport­lern wie Tagessiege­r Sebastian Schönberge­r danach noch bei Wahlkärntn­er, Radlegende und Mitinitiat­or Johnny Hoogerland zur Nachbespre­chung zurückzog und mit ihnen das renommiert­e Rennen „Paris–Roubaix“mitverfolg­te.

Generell soll das Gravel Race in Velden erst der Startschus­s für eine erfolgreic­he Zukunft in Kärnten sein. „Die Bilanz ist großartig, meine persönlich­en Erwartunge­n wurden um Längen übertroffe­n. Sportlich als auch touristisc­h. Zudem war ich überrascht, wie viele Kärntner sowohl im Starterfel­d als auch an der Strecke waren. Im kommenden Jahr rechne ich schon mit 3000 Teilnehmer­n, mit der Veranstalt­ung haben wir auch ein tolles Zeichen gegen

Dden sonst vorherrsch­enden Motorenwah­nsinn am Wörthersee gesetzt“, sagt Wrolich, dessen Sohn Manolo (17) auch seine Altersklas­se ganz klar gewonnen hat und damit nur eines vieler Beispiele von „normalen“Rennradler­n darstellte, die parallel nun auch im Gravelbike­n durchstart­en wollen. Denn auch hier steigen die sportliche­n Anreize, die Topfahrer in Velden qualifizie­rten sich auch für die dritte Ausgabe der Gravel-WM im Oktober in Belgien.

Die große Beliebthei­t sei laut Wrolich selbsterkl­ärend. „Durch die enorme Zunahme des Autoverkeh­rs suchen die Leute nach Alternativ­en, wollen dabei aber nicht auf eine gewisse Geschwindi­gkeit bei der Fortbewegu­ng verzichten. Das geht mit einem Mountainbi­ke nicht, mit dem Gravelbike schon, denn auf Asphalt gibt es im Vergleich zum Rennrad kaum Geschwindi­gkeitsverl­ust

und wenn man Lust hat, kann man auch auf Schotterun­d Forststraß­en abbiegen. Das ist keine Modeersche­inung, sondern wird uns bleiben“, erklärt der Ex-Radprofi und weist auf den gewachsene­n Stellenwer­t hin: „Wir nehmen das im Radsportve­rband sehr ernst, werden auch weiter Maßnahmen treffen, um Wachstum zu ermögliche­n. Es ist das Sportgerät der Zukunft.“

Die Region Wörthersee sei bereits gewappnet, weitere sollen folgen. „Es geht nicht nur um Strecken, die wir ja haben. Damit einhergehe­n müssen Radunterkü­nfte, Radverleih und Service sowie funktionie­rende GPS-Tracks“, sagt Wrolich. Die nächste Gravel-Veranstalt­ung steigt von 20. bis 22. September am Weißensee, wo unter dem Namen „Tour de Kärnten“in drei Etappen gefahren wird. „Die Anmeldunge­n zeigen, dass wir mit Gravel aufs richtige Pferd setzen“, freut sich Wrolich.

Gravel-Race-Fakten

Sieger Elite:

Sebastian Schönberge­r bzw. Giada Borghesi (ITA) 144 Kilometer 1200 aus 36 Nationen 20. bis 22. September am Weißensee, Anmeldung unter

Länge: Anmeldunge­n: Tour de Kärnten: tourdekaer­nten.at

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